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Schon wieder Amoklauf an einer US-Schule

Heute Redaktion
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Kurz vor dem Jahrestag des Amoklaufs von Newtown hat abermals ein Schütze eine US-Schule terrorisiert: An der Einrichtung in Centennial im Staat Colorado machte ein bewaffneter Schüler (18) am Freitagnachmittag Jagd auf einen Lehrer, an dem er sich rächen wollte. Dabei schoss er mit seiner Waffe zwei Menschen an und richtete sich dann selbst.

hat abermals ein Schütze eine US-Schule terrorisiert: An der Einrichtung in Centennial im Staat Colorado machte ein bewaffneter Schüler (18) am Freitagnachmittag Jagd auf einen Lehrer, an dem er sich rächen wollte. Dabei schoss er mit seiner Waffe zwei Menschen an und richtete sich dann selbst.

"Eine Teenagerin (15, Anm.) wurde mit ernsthaften Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht und musste operiert werden", sagte der örtliche Sheriff Grayson Robertson. Ein anderer Schüler wurde leicht verletzt. Auch ein blutverschmiertes Mädchen wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht. Sie war allerdings unverletzt - das Blut stammte von ihrem Schulkollegen.

Karl Halverson Pierson war gegen 13 Uhr Ortszeit mit einem Jagdgewehr in das Gebäude gekommen und hatte unmissverständlich nach dem Lehrer gesucht, erklärte Robinson weiter. "Die Schießerei war ein Racheakt des Schützen wegen einer Meinungsverschiedenheit mit einem Lehrer", sagte Robinson.

Der Schütze feuerte nach Augenzeugenberichten mehrere Schüsse ab. Eine Schülerin sei ihm versehentlich in die Schusslinie gekommen. Zunächst hatte die Polizei vermutet, sie habe sich ihm in den Weg gestellt.

Lehrer wollte Täter nach draußen locken

Der Lehrer sei inzwischen gewarnt worden und aus dem Gebäude geflüchtet. "Das war die wichtigste taktische Entscheidung, die der Lehrer treffen konnte", so Sheriff Robinson. Er habe damit den Schützen aus den Klassenräumen nach draußen locken wollen. Hunderte Schüler sperrten sich in den Schulräumen ein. "Wir haben gezittert, wir haben geweint, wir sind durchgedreht", sagte ein Schüler dem Fernsehsender CNN.

Für etwa eine Stunde herrschte völlige Unsicherheit auf dem Gelände der Arapahoe High School. Während sich der Schütze noch mutmaßlich im Gebäude aufhielt, geleiteten Sicherheitskräfte die Schüler ins Freie. Sie verließen das Gebäude ruhig und mit erhobenen Händen. Die Polizei tastete einen nach dem anderen von ihnen ab, um sicherzugehen, dass keiner der Teenager eine Waffe bei sich trug.

Unterdessen durchkämmten Suchtrupps das Schulgebäude. Schließlich gaben sie Entwarnung: Nur fünf Minuten nach Eröffnung des Feuers hatten sie den Schützen in einem Klassenraum entdeckt. "Wie es scheint, hat er sich selbst erschossen, doch die genauen Untersuchungen müssen das abschließend klären", so Robinson. Im Gebäude fanden Polizisten auch zwei Molotow-Cocktails, von denen einer auch verwendet worden war. Der andere wurde von einer Spezialeinheit entfernt.

Gedenken an Newport überschattet

Die Polizei untersucht einen möglichen Zusammenhang der Datumswahl mit dem Massaker von Newtown. Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle zündeten am Jahrestag der Tragödie im Weißen Haus eine Kerze für jedes der 26 Todesopfer an. In Newton wurde 26 Mal die Glocke geschlagen.

Schule in unmittelbarer Nähe zu anderen Tatorten

Die diesmal betroffene Arapahoe High School in Centennial wird von 2.200 Schülern besucht. Sie liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Kino in der Ortschaft Aurora, in dem im Juli 2012 und 58 weitere verletzt

15 Kilometer entfernt liegt wiederum ein anderer trauriger Schauplatz eines Amoklaufs: die Columbine High School. Dort hatten im April 1999 zwei Schüler zwölf Mitschüler im Alter von 14 bis 18 Jahren und einen Lehrer erschossen.