Szene

Schräger "DSDS"-Auftritt von Diego sorgt für Wirbel

Das Casting des 20-Jährigen hat am Samstag bei vielen Zusehern von "Deutschland sucht den Superstar" fragende Gesichter verursacht.

Heute Redaktion
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Diego legte wohl einen der wirrsten Auftritte ever bei der beliebten Casting-Show ab. Schon bei seiner Vorstellung sorgte er mit der Aussage, von der Mafia entführt worden zu sein, bei der Jury für Erstaunen. "Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich gekidnappt wurde. Von der Mafia … in Amerika … in Brasilien. Die haben mich nach Deutschland gebracht. Aber ich muss weg von hier", sagte er mit ernster Miene.

Außerdem sei er der Sohn von Rap-Legende Tupac Shakur, "ganz Amerika", kenne ihn. Dann präsentierte er eine Version von "Rake It Up" von Yo Gotti. Dabei sprang er auch aufs Jury-Pult und machte von dort aus einen Rückwärtssalto.

Er leidet unter Psychose

Wie sich jetzt herausstellte, leidet der 20-Jährige an einer durch Drogen hervorgerufenen Psychose. "Ich lebe in einem Wohnheim für psychisch Erkrankte. Ich bin seit vier Jahren dort", sagte der junge Mann der "Bild"-Zeitung. Sein Auftritt bei DSDS sei mit seinen Betreuern abgesprochen gewesen.

"Sein größter Wunsch ist es, als Musiker und Model erfolgreich zu sein und bei DSDS teilzunehmen. Wir nehmen dieses Anliegen sehr ernst und begleiten ihn nach sorgfältiger Klärung aller damit verbundenen Fragen bei der Teilnahme", so ein Sprecher der Graf Recke Stiftung.

Recht auf Selbstbestimmung

Auch RTL hat ein Statement zum Auftritt Diegos veröffentlicht: "Die Teilnahme von Diego geschah in enger Abstimmung mit der Graf Recke Stiftung, die seine Teilnahme von Beginn an und im weiteren Verlauf eng begleitet und unterstützt hat. Die Befürwortung seiner Teilnahme basiert auf der Grundlage (der Graf Recke Stiftung), dass jeder Mensch das Recht hat, selbstbestimmt zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – auch an einer Castingsendung. Diegos Traum ist es, als Musiker bekannt zu werden, diese Möglichkeit wurde ihm bei DSDS gegeben – mit einem positiven Ausgang: Er hat die Jury von sich überzeugt und für seine Leistung 3 Ja-Stimmen erhalten".

Trotzdem gibt es auch viele kritische Stimmen, die dem Sender vorwerfen, mit Diego Quote machen zu wollen und darin unethisches Verhalten sehen. Das YouTube-Video seines Auftritts hat bereits über 520.000 Klicks. 2.000 User haben dem Clip negativ bewertet.

(baf)