Niederösterreich

Schüler kündigte Amoklauf in Mittelschule Mistelbach an

In der NMS Mistelbach war ein Amoklauf angekündigt worden. Das Schulareal wurde von Spezialisten durchsucht und verstärkt überwacht.

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Ein Amoklauf in der NMS erschüttert Mistelbach.
Ein Amoklauf in der NMS erschüttert Mistelbach.
"Heute"/Lielacher

Am Donnerstagnachmittag war im Pflichtschulzentrum in Mistelbach ein Zettel mit der Ankündigung eines Amoklaufes gefunden worden. Umgehend wurden Schulleitung, Bildungsdirektion und Exekutive verständigt und die weitere Vorgehensweise besprochen.

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    Im Pflichtschulzentrum Mistelbach war ein Amoklauf angekündigt worden
    Im Pflichtschulzentrum Mistelbach war ein Amoklauf angekündigt worden
    "Heute"/Lielacher

    Noch am Nachmittag bzw. den gesamten Donnerstagabend wurde das gesamte Areal des Schulanwesens von Spezialisten der Polizei und weiteren Exekutivbeamten auf den Kopf gestellt.

    Schule und Polizei reagierten wie Profis

    Da keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden waren, wurde entschieden: Schulbetrieb am Freitag bei zusätzlicher Bestreifung sowie zivilen Beamten im Umfeld der Schule. "Die Schule wurde einfach verstärkt überwacht während des Schulbetriebes. Wir wollten Panik vermeiden - hat ja keiner was davon", so ein Beamter zu "Heute".

    Der Schulbetrieb ging reibungslos über die Bühne, keiner der Kinder und sogar Eltern dürfte etwas mitbekommen haben. Ein Team der Schulpsychologie war zudem am Freitag vor Ort. "Die Schule war normal heute, ich hatte sechs Stunden", so auch eine Schülerin (11) der ersten Klasse Mittelschule am Freitag kurz vor 14 Uhr. Andere Kinder bekamen schon etwas mit: "Es war eine Anspannung bei den Lehrkräften zu spüren und die Polizei im Haus", so etwa zwei, drei Kinder.

    Das sagt Direktor

    Erst am Abend schickte der Direktor den Eltern via Schoolfox eine Information: In aller Kürze erklärte der Schulleiter, dass eine Drohung vorgelegen hatte, indes keine Gefahr für Schüler und Lehrer bestanden hätte. Er und Lehrkräfte können zu den laufenden Ermittlungen keine Auskünfte geben.

    Ein Polizist meint: "In Wahrheit lief alles lehrbeispielhaft. Es wurde von Seiten der Schule und Exekutive alles richtig gemacht, Panik wurde vermieden, der Schulbetrieb blieb aufrecht, niemand kam zu Schaden. Beim versuchten Amoklauf 2018 zum Beispiel, gingen viel zu früh Meldungen via Socials raus, somit entstand Panik und sowas ist in so einer Angelegenheit immer schlecht."

    Blutbad vor 4 Jahren

    Am Freitagmittag wurde der geplante Amoklauf schließlich von der Polizei bestätigt. Die Erhebungen sind noch im Gange, ein Verdächtiger ist bereits im Fokus der Beamten. "Wir haben einen Verdächtigen", bestätigte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner.

    Erst im Mai 2018, vor fast genau vier Jahren, hatte ein junger Soldat mit einem Amoklauf in Mistelbach ganz Niederösterreich geschockt. Nach Vorlage des "Columbine-Amoklauf" sollten damals viele Schüler sterben. Ein 19-Jähriger wurde schwer verletzt, der Schütze warf schließlich in Panik seine Baikal weg und wurde geschnappt. Der Schütze fasste in der Folge eine mehrjährige Haftstrafe aus - mehr dazu hier und hier.

    Amoklauf im Jahr 2018 zum Durchklinken