Politik

Die 1. Bilanz – So viele Schüler sind wirklich geimpft

Wenige Tage vor den Herbstferien zieht das Gesundheitsministerium erstmals öffentlich eine Impf-Bilanz. Was lief (nicht) gut an Österreichs Schulen.

Jochen Dobnik
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Bildungsminister Heinz Faßmman -  hier im Bundesgymnasium Zehnergasse in Wiener Neustadt  (Archivfoto)
Bildungsminister Heinz Faßmman - hier im Bundesgymnasium Zehnergasse in Wiener Neustadt (Archivfoto)
MARTIN JUEN / APA / picturedesk.com

Die gute Nachricht gleich einmal zu Beginn: Die schulische Normalität ist zurück! Der Unterricht findet zum überwiegenden Teil wieder im Klassenzimmer statt und nicht zuhause. Dennoch stellten die letzten Monate gerade viele Lehrer, Schüler und Eltern vor große Herausforderungen. Kurz vor den Herbstferien ist es nun Zeit, Bilanz zu ziehen.

Erstmals zeigt die Statistik Austria auch Impfdaten der Schüler. Am höchsten ist die Impfquote (Stand 30.9.2021) mit 61 Prozent in der AHS-Oberstufe, am niedrigsten mit 20 Prozent in der Mittelschule. Heißt im Klartext: Je älter die Schüler, umso höher ist ihre Impfquote. Fast zwei Drittel der 18- und 19-Jährigen sind bereits geimpft (Tendenz steigend), bei den 12-Jährigen gerade einmal jeder Fünfte.

Eine Schule, 107 Klassen wegen Corona geschlossen

Seit September werden Schulen zwischen geringem, mittlerem und hohem Risiko unterschieden. Diese Einstufung nimmt jeden Donnerstag die Corona-Kommission vor. Zur Evaluierung werden neben den reinen Infektionszahlen auch die Anzahl der Tests, die Aufklärungsrate, das Alter der Infizierten, die Symptomatik (also die Schwere der Verläufe) und die Dynamik des Infektionsgeschehens berücksichtigt.

"Die Pandemie ist nicht vorbei. Aber wir haben ein System entwickelt, um mit der Pandemie umzugehen." - Faßmann

Aufgrund der derzeit steigenden Infektionslage sind die Schulen derzeit - mit Ausnahme von Vorarlberg - alle in Stufe II. Das heißt, die Tests finden für ungeimpfte Schüler dreimal in der Woche statt, Masken werden außerhalb der Klasse getragen.

Aktuell sind österreichweit eine Schule wegen Corona geschlossen, 107 von österreichweit 58.000 Klassen sind in Quarantäne.

5 Millionen PCR-Tests, 10 Millionen Antigen-Tests

Es ist gerade dieses umfangreiche Testsystem und der dreistufige Sicherheitsplan, welche diese Rückkehr zur schulischen Normalität wieder möglich gemacht haben, ist sich Bildungsminister Heinz Faßmann sicher. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte er am Donnerstag eine Bilanz über die ersten Schulwochen. 

 Die Schüler testen sich dreimal in der Woche, mindestens einmal davon mit einem PCR-Test. Seit Schulbeginn wurden 4,8 Millionen PCR-Tests mit "Alles spült" durchgeführt. 4.100 positiv getestete Schüler konnten bis 20. Oktober so gefunden werden. Dazu kommt rund eine Million weitere "Alles gurgelt"-Tests der Stadt Wien.

Um dies richtig einschätzen zu können, hier zum Vergleich die Größenordnung eines Bundeslandes: Oberösterreich führte im Oktober 400.000 Schul-PCR-Tests durch, im selben Zeitraum wurden abseits der Schule 74.000 PCR-Tests durchgeführt.

 Zusätzlich fanden seit Schulbeginn rund 10 Millionen Antigentests statt. Rund 6.000 Verdachtsfälle wurden gefunden.

Da diese Mengen nicht geprobt werden konnten, wurde die Logistik zu Schulbeginn wie erwartet vor Herausforderungen gestellt. "Gemeinsam mit den Schulen und den Anbietern konnten diese schnell behoben werden. Mittlerweile sind die PCR-Tests gut eingespielt", zeigt sich Faßmann zufrieden.