Politik

Schüler "werden weitere Abschiebungen nicht dulden"

Über 50 Schulen haben sich in einem Brief an die Regierung von den Abschiebungen der vergangenen Tage schockiert gezeigt – und Widerstand angekündigt.

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Mati Randow, Schulsprecher des Wiener Gymnasiums Rahlgasse
Mati Randow, Schulsprecher des Wiener Gymnasiums Rahlgasse
zVg

"Sie sind eines Landes wie Österreich unwürdig und beschämend. Wir haben uns daher als unabhängige Schülerinnen von über 50 Schulen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zusammengeschlossen, um klarzustellen, dass wir solche Abschiebungen und die damit verbundene menschenfeindliche Politik nicht mittragen", heißt es in dem Brief. Mati Randow, Mit-Initatior des Briefes und Schulsprecher des Wiener Gymnasiums Rahlgasse, erklärt im Gespräch mit "Heute" : "Wir können nicht länger zusehen, wie unsere Rechte mit Füßen getreten werden. Wer denkt, das Engagement der Schülerinnen des GRG1 Stubenbastei und der HLW10 wären Einzelfälle, der irrt. Wir stehen geschlossen hinter den beiden Schulen und unterstützen sie in ihrem Kampf für die Einhaltung der Kinderrechte und gegen unmenschliche Abschiebungen."

Weitere Abschiebungen verhindern

Die mehreren Tausend Schüler kündigen in ihrem Schreiben, das sich auch konkret an Innenminister Nehammer richtet, weiters an, künftige Abschiebungen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern zu wollen. In naher Zukunft betrifft das zum Beispiel den 17-Jährigen Taufiq aus Eisenstadt. "Er lebt derzeit im Flüchtlingsheim in Pottendorf und wartet auf seinen Bescheid, ob er abgeschoben wird oder in Österreich bleiben darf. Wir sehen keinen Grund, wieso Taufiq abgeschoben werden sollte. Seine Freunde können sich gar nicht vorstellen, einen so liebevollen und guten Menschen zu verlieren", heißt es in einer Petition von Schülervertretern.

"Wir müssen endlich über eine Staatsbürgerschaftsrechtsreform diskutieren", meint Mati Randow. Kinder, die hier geboren wurden, sollen ein Recht auf Einbürgerung haben.

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    Unter dem Motto "Kinderabschiebungen stoppen" versammelten sich Mittwochnachmittag zahlreiche Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft, um gegen das Vorgehen von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu protestieren.
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    Sabine Hertel