Niederösterreich

Schüsse&Unfallbei Schlepperjagd! 6 Flüchtlinge verletzt

Am Dienstag fand an der Grenze eine Schlepper-Schwerpunktaktion statt: Ein Schlepper rast der Polizei davon, baute einen Unfall.

Flüchtlinge im ungarisch-österreichischem Grenzgebiet (Symbolfoto von Einsatz Ende Juli 2022)
Flüchtlinge im ungarisch-österreichischem Grenzgebiet (Symbolfoto von Einsatz Ende Juli 2022)
LPD Burgenland

Am Dienstag fand eine österreichisch-ungarische Schwerpunktaktion gegen Schlepper statt: Dabei kam es zur Verfolgung eines Schlepperfahrzeuges, dessen Lenker versuchte, bei Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) nach Österreich zu flüchten. Noch auf ungarischer Seite fuhr das Fahrzeug in einen Acker, wo es nach 150 Metern zum Stillstand kam.

Sechs Flüchtlinge im Spital

Bei den sofort eingesetzten Fahndungsmaßnahmen wurde auch eine Drohne eingesetzt. Durch diese wurden acht Migrantinnen und Migranten lokalisiert, sechs von ihnen mussten mit Verletzungen wie Schnittwunden, Prellungen oder Knochenbrüchen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert werden.

Noch am selben Tag konnten Beamte der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) zwei mutmaßliche Schlepper festnehmen.

Schüsse bei Verfolgung

Nachdem die Polizisten einem PKW-Lenker Signale zum Anhalten gegeben hatten, versuchte der Lenker mit erhöhter Geschwindigkeit zu fliehen. Die Verfolgung führte zu einem Gewerbegelände, wo Fahrer und Beifahrer aus dem Auto sprangen und zu fliehen versuchten. Die Beamten gaben darauf hin mehrere Schreckschüsse ab, hielten die türkischen Staatsangehörigen im Alter von 25 und 29 Jahren an und nahmen sie fest. Im Fahrzeug befanden sich vier vermeintliche syrische Staatsangehörige im Alter von 18 bis 24 Jahren.

Leider sind Verfolgungsjagden wie diese kein Einzelfall, die Schlepper werden immer mehr, brutaler und skrupelloser - mehr dazu hier und hier. In diesem Jahr wurden bereits 325 Schlepper festgenommen. Im vergangenen Jahr konnten bis Mitte August 250 Schlepper festgenommen werden.

Interview mit Gerhard Karner - hier klicken.

Innenminister Gerhard Karner (VP): "„Das entschlossene Vorgehen gegen die Schleppermafia ist das zentrale Element im Kampf gegen illegale Migration. Mehr als 80 Prozent der in Österreich aufgegriffenen illegalen Migranten fallen den falschen Versprechungen von Schleppern zum Opfern. Schlepperei ist eine menschenverachtende Form der organisierten Kriminalität, die auch den Tod von Menschen in Kauf nimmt. Die Kontrollen an unseren Grenzen sind daher eine zentrale Maßnahme im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und ihre Hintermänner, in enger Kooperation mit Ungarn und weiteren Staaten des Westbalkan."