Es war das berühmte dritte Date für einen 28-jährigen Tschetschenen und eine 31-jährige Österreicherin. Doch der romantische Abend endete ganz anders, als die beiden erwartet hätten. In der Nacht auf Mittwoch wollte der Mann mit dem Mercedes CLS eines Freundes seine Begleitung nach Hause bringen. Dabei soll er in der Wiener Leopoldstadt ein Fahrverbot ignoriert haben.
Unglücklicherweise fiel der Fahrfehler einer Polizeistreife auf, die ihn daraufhin zu einer Kontrolle anhalten wollte. Und genau hier nahm das Date eine dramatische Wendung: Der 28-jährige Lenker trat das Gaspedal des 224 PS starken Mercedes durch und versuchte vor den Beamten zu flüchten. Diese nahmen natürlich sofort die Verfolgung auf.
Die Verfolgungsjagd führte durch die Leopoldstadt und über die Südosttangente weiter in die Donaustadt. Der Lenker war laut Polizei mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs – im Ortsgebiet mit mehr als 110 km/h, auf der Autobahn sogar mit über 170 km/h und in einer 30er-Zone mit über 80 km/h.
Er überfuhr dabei mehrere rote Ampeln, zwang andere Autofahrer zum abrupten Bremsen und drängte sie von der Spur. Am Handelskai fuhr der Raser sogar direkt auf ein Polizeiauto zu, das in letzter Sekunde ausweichen musste, um eine dramatische Frontalkollision zu vermeiden.
Am Kagraner Anger stoppte der Tschetschene den Mercedes und flüchtete zu Fuß weiter. Seine Begleitung ließ er jedoch im Auto zurück. Die Polizisten forderten ihn mehrmals auf, stehenzubleiben und feuerten sogar Warnschüsse ab. In einem Gebüsch konnten sie den Verdächtigen schließlich widerstandslos festnehmen.
Die 31-jährige Österreicherin hingegen zeigte sich gegenüber den Beamten völlig schockiert von dem, was gerade passiert war: "Ich sagte immer wieder, er soll endlich stehen bleiben. In dem Moment hatte Todesangst!"
Bei der Durchsuchung des 28-Jährigen stellten die Polizisten geringe Mengen Suchtmittel – vermutlich Kokain und Cannabiskraut – sicher. Außerdem hatte der Mann keine gültige Lenkberechtigung und offene Strafen im vierstelligen Eurobereich. Ein Amtsarzt stellte zudem eine Beeinträchtigung durch Suchtgift und 0,6 Promille fest.
Der Tatverdächtige wurde unter anderem wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, versuchter schwerer Körperverletzung, Gefährdung der körperlichen Sicherheit, zahlreicher Verkehrsdelikte und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Er sitzt derzeit in Polizeigewahrsam.