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Schüler: "Zentralmatura nicht wieder verschieben"

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Nach der Datenaffäre am Bifie, dem Bundesinstitut für Bildung, wackelt die Zentralmatura. Die Schülerunion und AHS-Gewerkschaft wollen keine weitere Verzögerung der Zentralmatura. Auch die Grünen haben kein Verständnis für eine Verschiebung.

Die Zentralmatura soll auf jeden Fall kommen. Immerhin hätten sich die Schüler jahrelang darauf vorbereitet, sagt Bundesschulsprecherin Angi Groß von der ÖVP-nahen Schülerunion gegenüber Ö1. Die Daten sieht Groß bei den Schülern auch gar nicht gefährdet, sie werden beim Bifie anonymisiert. Anders ist das bei den Lehrern: Ihre Daten sind bei einem Bifie-Test für Deutsch, Mathematik und Englisch nach außen gedrungen - bei der "informellen Kompetenzmessung".

Verschiebung hängt von Datensicherheit ab

Dieses Datenleck muss so schnell wie möglich geschlossen werden, sagt der ÖVP-nahe AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin. Und zwar noch vor der Zentralmatura an den 400 Testschulen im Mai. SPÖ-Unterrichtsministerin Gabriele . Kann sie nicht garantiert werden, dann will sie die Zentralmatura verschieben.

Schon einmal verzögert

Dann müsste die Matura auch an den Testschulen nach altem Muster stattfinden: Die Aufgaben kämen also nicht zentral vom Bifie, sondern wie bisher von den Lehrern. Die Opfer wären aber vor allem die Schüler, findet Quin. Schülervertreterin Groß erinnert auch an schlechte Erfahrungen 2012, als man die Zentralmatura schon einmal verschoben hat - sie war damals noch nicht ausgereift.

Grüne sehen das Problem nicht

"Fassungslos" reagiert der Grüne Bildungssprecher Harald Walser: "Es gibt überhaupt keinen Hinweis, dass im Zusammenhang mit der Zentralmatura irgendwelche Daten nicht sicher seien. Warum die Ministerin ohne Not ein Problem herbeiredet, ist mir schleierhaft", so Walser.

Das ist der Plan

Hält der neue Zeitplan, dann soll die Zentralmatura nach dem Testlauf im Mai ab 2015 an allen Gymnasien und in allen Fächern stattfinden. 2016 sind die berufsbildenden höheren Schulen dran. Derzeit finden an über 90 Prozent der AHS Schulversuche statt, bei denen die schriftlichen Aufgaben zumindest in einem Fach zentral vom Bifie vorgegeben werden. Außerdem wird heuer an zwei Probeschulen die komplette neue Reifeprüfung (zentral erstellte Klausuren, vorwissenschaftliche Arbeit, mündliche Prüfung) erprobt.