Coronavirus

Schulsperren: Oma soll nicht auf Enkerl schauen

Heute Redaktion
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Symbolbild: Großeltern sind eine Corona-Risikogruppe und müssen jetzt geschützt werden.
Symbolbild: Großeltern sind eine Corona-Risikogruppe und müssen jetzt geschützt werden.
Bild: picturedesk.com

Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) erklärt im ORF-Radio, warum es mit den Schulschließungen nicht so einfach ist. Die Oma nämlich soll keinesfalls auf die Enkerl aufpassen müssen.

"Die Folgewirkungen wären zu groß", sagte Bildungsminister Heinz Faßmann noch am Dienstag zu eventuellen Schulschließungen im Rahmen des Corona-Notfallplans. Dass so etwas aber bereits vorbereitet wird, ist kein Geheimnis mehr.

Das Bildungsministerium bat die Schulleiter zum Beispiel schon, sich auf die Schließungen vorzubereiten. In einem Brief wurde empfohlen, dass Ausflüge, Reisen und Schulveranstaltungen wie Skikurse ab sofort gestrichen werden. Schüler sollen dann online unterrichtet werden.

Oma soll nicht auf die Enkerl schauen

Schulen zu schließen, das sei komplizierter als die bisherigen Maßnahmen. Das Veranstaltungsverbot oder die Uni-Schließungen treffen hauptsächlich Erwachsene, die nicht betreut werden müssen.

Für Kinder hingegen herrscht in Österreich eine Betreuungspflicht. Wenn sie nicht in die Schule gehen können, müssen Eltern dafür sorgen, dass die Kinder tagsüber nicht alleine sind. Und genau das, so erklärt Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne), sei eine der großen Herausforderungen.

Denn auf keinen Fall soll dadurch die Situation entstehen, dass die Großeltern, die Oma oder der Opa, auf die Kinder schauen. So bringe man nämlich eine Gruppe, die das Virus leicht überträgt (Kinder) mit einer Risikogruppe zusammen, die das größte Sterberisiko hat.

Beratungen am Nachmittag

Deshalb müsse man bei eventuellen Schulschließungen eine "differenzierte Lösung" finden. Man überlege gerade unterschiedliche Varianten, so Anschober. Er bittet dabei um noch etwas Geduld.

Am späten Nachmittag werde man sich dazu weiter beraten und auch Vertreter der Betroffenen (Eltern, Lehrer, Schüler) in die Überlegungen einbinden. Sobald etwas fix ist, wird die Öffentlichkeit informiert.

Unis fahren Betrieb herunter

"Alles, was publikumsintensiv ist, wird ab Montag an den Universitäten geschlossen", erklärte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am gestrigen Dienstag. Das betreffe Uni-Bibliotheken und Lehrveranstaltungen.

Auch Sportveranstaltungen an Uni-Sportinstituten werden abgesagt. Fachhochschulen und Pädagogische Akademien bleiben ebenfalls bis Ostern zu. Der Lehrbetrieb soll "soweit möglich" online stattfinden. Nur der Forschungsbetrieb werde weitergeführt.

An den rund 70 heimischen Hochschulen studieren 380.000 Personen.

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