Politik

Schulstreit um Musik und Frischluft

Heute Redaktion
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In einem offenen Brief fordern Österreichs Musikverbände einen Weiterbestand des nun ausgesetzten Musikunterrichts. Aber auch abseits der schönen Künste gibt es viele Fragen zur neuen Schulrealität.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat den Musikunterricht für das restliche Schuljahr 2019/2020 ausgesetzt. Das bescherte ihm jetzt einen offenen Brief der Musikverbände. Tenor des Schreibens: "Für die Musiknation Österreich" sei das Aus des Musikunterrichts "nicht nachvollziehbar." Gerade jetzt sei "ein Ausgleich zur enormen Belastung der Schüler im Homeschooling" aber wichtig, so die Verbände.

Zudem sei unklar, ob Musizieren oder Musikkunde nun auch in anderen Fächern untersagt seien. Außerdem vermissen die Musiker eine fundierte Begründung der Maßnahme. Vor allem jetzt, da die Schüler ohnehin nur in abwechselnden Gruppen am Unterricht teilnehmen würden, sei auch ein gefahrloser Musikunterricht mit Einschränkungen möglich, wird argumentiert. Faßmann wird nun um "nochmaliges Überdenken der Maßnahme" gebeten.

Frischluft-Handbuch

Dem Angesprochenen dürfte aktuell aber nicht nur der Musikunterricht Kopfzerbrechen bereiten. Denn noch ist unklar, wie die Bundesländer mit dem neuen Hygiene-Handbuch für Schulen umgehen werden. Beispiel: Die neuen Bestimmungen schreiben regelmäßige Lüftungen der Klassenräume vor. In Österreich kämpft aber jedes Bundesland für sich selbst gegen den "Schulmief" und bestimmt wann, wie und ob überhaupt gelüftet werden darf. Dazu kommt noch die Frage, was bei eingebauten Belüftungsanlagen gilt, für die "normales" Lüften schlecht sein kann. Das Ministerium betont allerdings: "Was im Handbuch steht, das gilt und ist umzusetzen!"

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