Österreich

Schwangerer in den Bauch getreten: "Es war falsch"

Für eine junge Mutter endete eine Gewaltbeziehung mit einem Schuldspruch für ihren Ex.

Sandra Kartik
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Eine Steirerin wurde von ihrem Ex in der Schwangerschaft misshandelt. Sie zog vor Gericht und gewann.
Eine Steirerin wurde von ihrem Ex in der Schwangerschaft misshandelt. Sie zog vor Gericht und gewann.
iStock (Symbol)

Ein Steirer (24) misshandelte seine Ex-Freundin zwei Jahre lang. Er packte sie am Nacken, würgte und schlug sie immer wieder. Sein harmloses Aussehen ließ das lange Zeit niemanden vermuten. "Man sieht ihm nicht an, dass er so aggressiv ist", betonte die Betroffene am Anfang der Woche am Straflandesgericht in Graz. "Deshalb hat mir auch nie jemand geglaubt, als ich davon erzählt habe." 

"Er hat mich fertig gemacht"

Das Schlimmste geschah jedoch, als das Paar ein gemeinsames Kind erwartete. "Als ich schwanger war, hat er mir in den Bauch getreten“, schildert die junge Mutter entsetzt. Ihr gewalttätiger Ex musste erst den Gerichtssaal verlassen, bevor sie ihre traumatische Erinnerung teilen konnte. „Er hat mich nämlich psychisch fertig gemacht.“

Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig. Von Reue war allerdings nicht viel zu merken. „Ja, es war eh falsch", räumte er gegenüber Richter Andreas Rom kleinlaut ein. Im Vorfeld hatte der 24-Jährige einer Diversion zugestimmt, doch das verpflichtende Anti-Gewalt-Training nie absolviert.

Der Angeklagte fasste nun eine bedingte Haftstrafe über sechs Monate wegen fortgesetzter Gewaltausübung aus. Einer Anti-Aggressionstherapie muss er sich jedoch diesmal unterziehen.

„Wir haben hier viele ähnliche Fälle, wo es so beginnt. Und irgendwann liegt das Opfer in einer Blutlache. So weit darf es nicht kommen“, warnte Richter Rom zum Schluss.

Hier erhalten Gewaltbetroffene Hilfe

Bist du oder jemand aus deinem Umfeld von Gewalt betroffen? Dann lass dich beraten und hol dir Hilfe.

- Frauen-Helpline: 0800/222 555
- Rat auf Draht - Hilfe für Kinder & Jugendliche: 147
- Männerberatung Wien: 01/603 28 28

Im Fall von akuter Gewalt unbedingt die Polizei alarmieren: Tel. 133

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