Wintersport

Teamkollege: "War nicht die feine Art von Hirscher"

Sölden ist für den Weltcup-Auftakt bereit. Auch Marco Schwarz. Im "Heute"-Talk spricht der ÖSV-Star über Hirscher, Gewicht und die Fußball-WM.

Erich Elsigan
Marco Schwarz (l.) traut dem Ski von Marcel Hirscher einiges zu.
Marco Schwarz (l.) traut dem Ski von Marcel Hirscher einiges zu.
GEPA

Startschuss in Sölden! Am Samstag um 10 Uhr eröffnen die Riesentorlauf-Damen den Ski-Winter, die Herren folgen 24 Stunden später. Im Fokus steht einer, der gar nicht vor Ort ist: Marcel Hirscher. Der 33-Jährige kehrt als Geschäftsmann in den Weltcup zurück, stattet Superstar Henrik Kristoffersen sowie Charlie Raposo und Timon Haugan mit seinen Van-Deer-Latten aus.

Das Auftakt-Rennen verfolgt Hirscher aber daheim im TV. Die Arbeit vor Ort erledigt ein Experten-Team, das der Doppel-Olympiasieger mit finanzieller Hilfe von Red Bull fein säuberlich zusammengestellt hat. Das gefällt nicht jedem.

"Es war sicher nicht die feine Art, gewisse Leute abzuwerben", ärgert sich etwa Marco Schwarz im "Heute"-Gespräch. Denn Hirscher griff vor allem auf Know-How seiner langjährigen Marke Atomic zurück. "Er hat kompetente Leute mit vielen Erfahrungswerten auf seiner Seite." Fairer Nachsatz: "Wahrscheinlich muss man es so machen, wenn man so ein Projekt angeht. Ich denke jedenfalls, sie werden gleich von Beginn vorne mitfahren.“

Update am 19. Oktober: Das Team Hirscher reagiert bei "Heute" auf die Kritik. Hier alle Infos:

"Ich musste mehr, aber keine Unmengen essen"

Schwarz selbst setzte nach einer verkorksten Saison ohne Stockerlplatz neue Impulse, legte bewusst vier Kilogramm zu. "Ich musste mehr, aber keine Unmengen essen. Viel hängt von der Trainingsplanung ab. Es klingt blöd, aber nach der Kraftkammer einfach einen halben Tag Ruhe geben, bringt sehr viel für den Muskelaufbau."

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    Die größten rot-weiß-roten Ski-Legenden
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    Mit dem höheren Gewicht hofft "Blacky" auf mehr Tempo, um auch im Super-G eine Rolle zu spielen. "Aber ein Startplatz ist keine g'mahte Wiesn. Entweder es gibt bei den Rennen eine Quali, oder einen Trainer-Entscheid", erzählt Schwarz, der im Sommer eine Woche mit den Speed-Herren in Chile trainierte. "Am Anfang war es ein Herantasten. Wir haben mit zwei Tagen Abfahrt begonnen, das bin ich nicht so gewohnt. Ich habe mich aber gut reingearbeitet, habe mir Tipps von den Kollegen geholt, die Linien per Videostudium analysiert. Es kam dann immer mehr Selbstvertrauen. Bei den Super-G-Tagen ist mir dann schon einiges gelungen, ich konnte das Material herausfiltern. Es war eine richtige Entscheidung." Positiver Nebeneffekt der Gewichtszunahme: "Auch im Riesentorlauf fühle ich mich um einiges stabiler."

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      Die Ski-Piste in Sölden vor dem Weltcup-Auftakt
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      Ernst Lorenzi

      Im Vorjahr schwang Schwarz in Sölden als 13. ab. Das Ziel für Sonntag? "Eine bessere Platzierung natürlich. Die große Liebe habe ich zu Sölden aber noch nicht gefunden. Es ist einer der schwierigsten Hänge gleich zu Beginn der Saison. Ich will konkurrenzfähig sein." 

      Gefragt nach neuen Siegergesichtern antwortet der 27-Jährige: "Das ist vor der Saison immer schwer zu sagen. Es gibt immer wieder neue Leute, die plötzlich oben stehen. Im Skisport sind wir ja alle knapp beisammen. Im Slalom hat der 20. eineinhalb Sekunden Rückstand, das holt bald wer auf."

      "Ich bin kein großer Fußball-Fan"

      Ein neuer Konkurrent kommt jedenfalls ab 20. November ins Spiel: die Fußball-WM in Katar. Vor dem TV-Schirm bahnt sich ein Quoten-Duell an. "Das wird sicher sehr spannend. Ich hoffe, dass die meisten bei uns zuschauen, weil Skifahren eben in den Winter gehört. Wir machen ja auch keine Ski-WM im Sommer. Sicher ist die Fußball-WM ein großes Highlight – für mich persönlich allerdings nicht. Ich bin kein großer Fan. Ich schaue fast gar keinen Sport im Fernsehen." 

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        Die Verletzten-Liste des Ski-Winters 2022/23
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