Österreich

Schwechater Rathaus von Kripo-Beamten untersucht

Heute Redaktion
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Nach der Hausdurchsuchung in der Veranstaltungshalle Multiversum in Schwechat, nahmen Kripo-Beamte am Mittwoch auch das Rathaus unter die Lupe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der Untreue. Die finanziell prekäre Situation hat Schwechat in eine Krise gestürzt.

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Wie der Kurier in seiner Donnerstag-Ausgabe berichtet, durchsuchten die Polizisten einen Tag nach der Hausdurchsuchung im Multiversum auch das Rathaus.

Hausdurchsuchung am Dienstag

Die unter anderem durch überhöhte Baukosten finanziell angeschlagene Veranstaltungshalle hat erst seit wenigen Wochen mit Peter Simersky einen neuen Geschäftsführer. Der bestätigte laut Vorab-Meldung des Nachrichtenmagazins "News" die Hausdurchsuchung im Multiversum. Ziel der Razzia sollen Unterlagen und EDV-Daten in Bezug auf die Geschäftstätigkeit zweier früherer Hallenchefs gewesen sein.

Der Auftrag zur Hausdurchsuchung sei von der Staatsanwaltschaft Korneuburg an das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) gegangen, sagte Behördensprecher Karl Schober auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue.

Kostenexplosion und fragwürdige Vertragsabschlüsse

Das Multiversum ist dem langjährigen Schwechater Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) zum Verhängnis geworden. Der Stadtchef legte sein Amt im vergangenen November zurück.

So waren etwa die Baukosten der zu Jahresbeginn 2011 eröffneten Halle von rund 30 auf etwa 49 Millionen Euro gestiegen. Behördlich ermittelt wird hinsichtlich deutlich höherer als ursprünglich veranschlagter Bau-und Betriebskosten, im Zusammenhang mit einer Darlehensvergabe geht es um Betrug und Untreue.

Der Rechnungshof soll in einem 208 Seiten umfassenden Rohbericht Anfang Dezember 2013 Befugnisüberschreitungen u.a. seitens des zurückgetretenen Stadtchefs und Ungereimtheiten bei Vertragsabschlüssen kritisiert haben. Schwechat sei dadurch in eine finanzielle Schieflage geraten. Der Ort hat 2012 sogar .

Warten auf Endbericht

Angesprochen wurden u.a. Haftungen und Geschäfte, die ohne nötigen Gemeinderatsbeschluss oder Genehmigung durch die Gemeindeaufsicht beschlossen wurden. Dabei soll es sich um ein Ausmaß von mehr als 70 Millionen Euro gehandelt haben. Insgesamt gab der Rechnungshof 76 Empfehlungen ab. Der Endbericht wird demnächst erwartet.