Welt

Wählt Schweden heute den Rechtsruck?

Heute Redaktion
Teilen
Jimmie Akesson, der Parteichef der Schwedendemokraten, bei seiner Stimmabgabe in Stockholm am 9. September 2018.
Jimmie Akesson, der Parteichef der Schwedendemokraten, bei seiner Stimmabgabe in Stockholm am 9. September 2018.
Bild: TT News/Stina Stjernkvist via REUTERS

Knapp 7,5 Millionen Schweden waren am Sonntag wahlberechtigt und konnten mit ihrer Stimme die Richtung der nationalen Politik entscheidend beeinflussen.

Denn wie Umfragen im Vorfeld schon andeuteten, könnte jede fünfte Stimme an die rechtspopulistischen und migrantenfeindliche Schwedenpartei von Jimmie Akesson gehen.

Den Sozialdemokraten von Premier Stefan Löfven prognostiziert das Meinungsforschungsinstitut Sifo aktuell 24,8 Prozent, den Schwedendemokraten 17,6 Prozent, die hier knapp vor der konservativen Wirtschaftspartei Moderaterna (17,2 Prozent) liegen. Allerdings unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen Umfragen mitunter deutlich. In einigen wird auch ein Sieg Akessons erwartet.

Historisches Ergebnis für Schwedendemokraten erwartet

Es zeichnet sich also ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem rot-grünen und dem liberal-konservativen Block ab. Für keines der beiden Lager wird eine absolute Mehrheit erwartet, eine Minderheitsregierung gilt als wahrscheinlich. Diese haben in Schweden allerdings fast schon Tradition, auch die aktuelle Regierung hält nur 138 der 349 Sitze im Reichstag.

Fast als sicher gilt, dass die Schwedendemokraten, die Akkeson aus dem rechtsextremen Neonazi-Eck geholt hat, das beste Ergebnis seit ihrer Gründung 1988 einfahren werden. Bis 2002 grundelte die SD am Rande der Obskurität herum, ehe sie langsam erste Erfolge bei den Reichstagswahlen einfahren konnte. 2006 erreichte die Partei 2,93 %, die sich 2010 beinahe auf 5,7 % verdoppelten. Das beste Ergebnis bisher konnte mit 12,86 % bei den letzten Wahlen 2014 erzielt werden.

Bis 20 Uhr kann gewählt werden

Bis 20 Uhr bleiben die Wahllokale noch geöffnet. Eine erste Hochrechnung wird bereits kurz darauf erwartet. Das vorläufige Endergebnis könnte bereits gegen Mitternacht feststehen.

So schnell die Schweden auch bei der Auszählung sind, die Bildung der neuen Regierung wird sicher kein Zuckerschlecken und voraussichtlich mehrere Wochen dauern.

Lesen Sie mehr: Darum wählt Schweden eine ehemalige Nazi-Partei >>> (red)