Coronavirus

Jeder dritte Mensch stirbt in Schweden an Corona

Der vielfach geforderte "Schwedische Weg" hat einen fatalen Nachteil. Covid ist dort mittlerweile Platz 3 der Todesursachen.

Leo Stempfl
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Ein unbeschwerter Corona-Sommer in Schweden
Ein unbeschwerter Corona-Sommer in Schweden
Anders Wiklund / TT News Agency / picturedesk.com

Im Frühjahr machte der "Schwedische Weg" regelmäßig Schlagzeilen. Anders als die meisten Länder Europas entschied man sich hier, kaum Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu erlassen. Während man selbst in den Nachbarländern im Lockdown saß, feierten und shoppten die Schweden weiterhin, als gäbe es keine Pandemie.

Auch in Österreich forderten manche, eher freiheitlich-liberal orientierte Parteien, einen größeren Einfluss der schwedischen Strategie. Doch welchen Preis dieser hatte, zeigen die neuesten Zahlen. Im ersten Halbjahr 2020 war Covid-19 die dritthäufigste Todesursache.

Sterblichkeit 14 Prozent gestiegen

In nur vier Monaten starben in Schweden (mit etwas über zehn Millionen Einwohnern) rund 5.500 Menschen an den Folgen einer Covid-Erkrankung. In Österreich waren es in diesem Zeitraum "nur" 700. In Schweden trug diese Zahl auch zu einer allgemeinen Erhöhung der Sterblichkeit bei. Im Vergleich zu 2019 ist diese bei Frauen um zehn, bei Männern sogar um 14 Prozent gestiegen.

Im April war Corona weiters die häufigste Todesursache. Zur Zeit steigen die Infektions- und Todeszahlen auch in Schweden wieder erneut stark an. Mittlerweile gelten aber mancherorts Maßnahmen, etwa eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln.