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Schweiz förderte versehentlich Vereine im Nachbarland
Eine kuriose Konstellation führte dazu, dass die Schweiz jahrelang deutsche Vereine sponserte. Auf eine Rückzahlung will man verzichten.
Deutschland hat lediglich eine einzige Exklave, also Staatsgebiet, das vollständig vom Gebiet eines anderen Staates umschlossen ist und nur darüber erreicht werden kann: Büsingen. Die kleine Gemeinde am Hochrhein ist zwar keine 800 Meter vom Gebiet der Bundesrepublik entfernt, liegt aber vollständig innerhalb der Schweiz und hat nur rund 1.500 Einwohner.
Zollrechtlich gehört Büsingen ebenfalls zur Schweiz, die Gemeinde hat deswegen eine deutsche sowie eine schweizerische Postleitzahl. Auch in sportlicher Hinsicht ist man den Eidgenossen näher. Der lokale Fußballverein ist dem Schweizer Ligasystem angegliedert und nicht dem deutschen.
Zigtausende Euro
Genau deswegen dachten die Vereinsverantwortlichen auch, dass sie sich an die Schweizer wenden müssen, um Förderungen zu beantragen. Immerhin sind auch acht von zehn Vereinsmitgliedern Eidgenossen und keine Bundesdeutschen, erklärt Präsident Heinz Wipf der "dpa".
Beim Schweizer Bundesamt sah man nur auf die schweizerische Postleitzahl und überwies deswegen zwischen 9.000 und 15.000 Euro pro Jahr, auch der Turnverein bekam bis zu 2.000 Euro jährlich. Erst bei einer Umstellung der Datenbank fiel das Missgeschick auf.
Dort war plötzlich eine schweizerische Versicherungsnummer der Mitglieder fällig, schreibt "Spiegel Online", die natürlich nicht vorhanden war. "Auch wenn die Vereine eng mit den umliegenden Gemeinden verbunden sind, besteht keine Rechtsgrundlage, um die Vereine in Büsingen finanziell zu unterstützen", so eine Sprecherin des Bundesamts. Auf eine Rückzahlungsforderung will man jedoch verzichten.