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Schweiz will nun keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen

Auch außerhalb Österreichs klagen Politiker über die zuletzt verschärfte Flüchtlingssituation. Die Schweiz trifft nun eine drastische Maßnahme.

Ukrainische Flüchtlinge bei ihrer Ankunft am Wiener Hauptbahnhof – die Schweiz hat dieses Jahr bereits 70.000 Menschen aus dem Kriegsgebiet aufgenommen. 
Ukrainische Flüchtlinge bei ihrer Ankunft am Wiener Hauptbahnhof – die Schweiz hat dieses Jahr bereits 70.000 Menschen aus dem Kriegsgebiet aufgenommen. 
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Wie viele europäische Länder hat die Schweiz seit Beginn der Kriegshandlungen viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Dieses Jahr haben in der Schweiz bereits 100.000 Menschen einen Asylantrag gestellt – wobei 7 von 10 aus der Ukraine stammen. Daher erklärte der Sprecher des Staatssekretariats für Migration, Lukas Rieder, am Montag, dass die Kapazitäten der Schweizer Behörden aktuell zur Gänze erschöpft wären.

Deswegen habe man sich dazu entschieden, die Teilnahme an einem Programm der UNO zur Aufnahme schutzbedürftiger Flüchtlinge auszusetzen. Dennoch: "Das Programm wird nicht infrage gestellt, allein die Aufnahmen werden vorübergehend ausgesetzt". Aktuell sei das Schweizer Asylsystem einem "hohen Druck" ausgesetzt. Das Personal und die Unterkünfte würden langsam knapp.

Vor allem Afghanen, Syrer und Sudanesen 

Über das UNO-Programm wollte die Schweiz mit ihren 8,7 Millionen Einwohnern 2022 und 2023 1.820 schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen. Bisher seien 641 Menschen auf diese Weise im Land untergebracht worden – bis März sollen noch 400 folgen, so Staatssekretär Rieder. Die dann noch verbleibenden 800 Personen müssen sich nun vorerst in Geduld üben, denn man werde die Situation erst in einigen Monaten neu bewerten. 

Laut "Le Temps" sind es vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und dem Sudan, denen nun (zumindest vorübergehend) die Chance genommen wird, in der Schweiz ein neues Leben beginnen zu können.