Coronavirus

Forscher entdecken möglichen Pandemie-Durchbruch

Schweizer Forscher sprechen bei neu entdeckten Antikörpern von einem "entscheidenden Schritt im Kampf gegen Covid-19".

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Schweizer Wissenschaftler entdecken sehr starken Coronavirus-Antikörper
Schweizer Wissenschaftler entdecken sehr starken Coronavirus-Antikörper
ALEX HALADA / picturedesk.com

Im Alltag spielt das Sars-CoV-2 für viele Menschen keine Rolle mehr. Doch das Coronavirus ist noch da. Aktuell sorgen die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 für Erkrankungen. Am Dienstag (26. Juli 2022) meldete das Bundesamt für Gesundheit BAG für die Vorwoche 37'738 neue Fälle, 421 Spitaleinlieferungen und 30 neue Todesfälle.

Antikörper entdeckt

Auch für Forschende ist das Thema Coronavirus noch immer aktuell. Sie suchen nach Möglichkeiten, Infektionen zu verhindern, zu lindern oder gar zu heilen. Ein Team des Lausanner Universitätsspitals (Chuv) und der ETH Lausanne (EPFL) wurde nun fündig: Es identifizierte einen monoklonalen Antikörper, der die Omikron-Varianten des Coronavirus neutralisiert. Das ebne den Weg für neue prophylaktische und therapeutische Anwendungen, heißt es in einer Mitteilung.

Dieser neue Antikörper verleiht laut der im Fachjournal "Nature Microbiology" veröffentlichten Studie bei Affen einen vollständigen Schutz, wenn er prophylaktisch eingesetzt wird, und zeigt auch eine hohe therapeutische Wirksamkeit. Die Entdeckung böte neue Möglichkeiten zum Schutz von Risikopersonen. "Insbesondere von Personen mit Immunschwäche."

Der Antikörper namens P2G3 war von einem infizierten und zweimal geimpften Spender isoliert worden. Er zeigte eine «sehr starke» neutralisierende Aktivität gegen alle besorgniserregenden Corona-Varianten, einschliesslich der Omikron-Subvariante.

Bei allen Varianten wirksam

Durch eine Bindung an eine bestimmte Region des Spike-Proteins könne der Antikörper das Virus daran hindern, an jenen Rezeptor (ACE-2) anzudocken, der auf den Zielzellen der Infektion vorhanden ist. "Durch diese Bindung verhindert der Antikörper zudem – anders als alle bislang zugelassenen Antikörper – Mutationen bei allen Varianten", so das Fazit der Forschungsgruppe. Weiterer Vorteil: P2G3 kann auch ergänzend zu einem weiteren von Chuv- und EPFL-Forschenden entdeckten Breibandantikörper P5C3 eingesetzt werden. Anders ausgedrückt: Jene Mutanten, gegen die P5C3 nicht wirkt, könnten von P2G3 neutralisiert werden.

Die Studie zu P2G3 wurde vor dem Auftauchen der Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 durchgeführt, heisst es in der Mitteilung. Neuere Daten deuteten jedoch darauf hin, dass der P2G3-Antikörper seine neutralisierende Aktivität gegen die aktuell kursierenden BA.4- und BA.5-Mutanten beibehält. Klinische Studien, die im August 2022 beginnen, sollen dies bestätigen.

Die Entdeckung dieses neuen neutralisierenden Antikörpers stellt laut Mitteilung einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie dar. Die Impfungen ersetzen soll sie jedoch nicht. Die Impfung sei nach wie vor das wirksamste Mittel zum Schutz vor der Infektion.

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