Bei einem heftigen Unwetter im Süden Frankreichs sind drei Senioren ums Leben gekommen. Zwei von ihnen seien im Ort Lavandou im Auto von einer Überschwemmung überrascht worden, eine weitere Frau sei in Vidauban ums Leben gekommen, teilten die Behörden am Dienstag mit.
"Es war ein äußerst heftiges Unwetter", sagte der Bürgermeister von Lavandou, Gil Bernardi. In Lavandou gebe es derzeit "weder Strom noch Trinkwasser". Auch die Kläranlage sowie mehrere Straßen und Brücken seien beschädigt. Etwa 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen.
Innerhalb nur einer Stunde fielen laut Stadtverwaltung unglaubliche 256 Millimeter Regen – mehr als in einem durchschnittlichen Monat. "Wir stehen unter Schock angesichts des Ausmaßes der Naturkatastrophe, die heute Morgen das Viertel Cavalière getroffen hat", erklärte die Stadt erschüttert auf ihrer offiziellen Facebook-Seite.
Das gesamte Quartier ist derzeit ohne Strom und fließendes Wasser. Die Hauptzufahrtsstraße, eine Kantonsstraße, ist blockiert – der Ort ist vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Einsatzkräfte kämpfen gegen Wassermassen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume, wie die französische Zeitung "Le Figaro" berichtet.
Am Vortag hatten bereits starke Regen- und Hagelfälle den Bahnverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse lahmgelegt. Ein TGV-Hochgeschwindigkeitszug musste in der Nacht zum Dienstag evakuiert werden. Gut 500 Passagiere wurden mit Bussen zu einer Notunterkunft gebracht. Durch den Regen waren die Gleise unterspült worden.
Der Bahnverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse werde noch für einige Tage eingeschränkt sein, erklärte das französische Bahnunternehmen SNCF.