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Schwerkranker Patient darf Marihuana selbst anbauen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ein 53-jähriger Deutscher, der an Multipler Sklerose leidet, ist der erste Patient in Deutschland, der sich sein medizinisches Cannabis selbst zuhause anbauen darf. Die rund 15 Euro pro Gramm, die er in der Apotheke zahlen müsste, kann er sich nicht auf Dauer leisten.

Der Patient aus Mannheim hat jahrelang für seine "Anbau-Lizenz" gekämpft. Er leidet an Multipler Sklerose und ist einer von etwa 900 Patienten in Deutschland, die Cannabis als Medikament verwenden dürfen. In der Apotheke kostet das Gramm rund 15 Euro.

Mit dem Argument, so etwa 1500 Euro pro Jahr ausgeben zu müssen, klagte der 53-Jährige durch mehrere Instanzen. Der Bundesverwaltungsgerichtshof entschied schließlich: Die Behörde ist verpflichtet, "dem Kläger zu erlauben, Cannabis anzubauen, zu ernten und zum medizinischen Zweck seiner Behandlung zu verwenden".
Das Bundesinstitut für Arzneimittel erlaubte dem Mann also schließlich, jährlich maximal 130 Pflanzen anzubauen. Die Erlaubnis gilt vorerst bis Sommer 2017, bis dahin darf er bis zu 20 Pflanzen gleichzeitig züchten. Nicht benötigte Pflanzenteile muss er laut der Erlaubnis vernichten. Die "Hanf-Medizin", die er daraus herstellt, muss in einem "Wertschutzbehältnis" gesichert werden.