Donald Trump machte im Wahlkampf keinen Hehl daraus, dass er nicht viel vom aktuellen Chef der US-Börsenaufsicht SEC hält. Bei seinem Auftritt an der Bitcoin-Konferenz kündigte er bereits an, er wolle Gary Gensler am ersten Tag feuern, sobald er wieder US-Präsident ist. Nun verkündet Gensler: Er wird zum Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus abtreten.
Der Rücktritt dürfte Trump freuen. Denn die Entlassung wäre schwer durchzusetzen gewesen. Die rechtlichen Hürden dafür sind so hoch, dass der Republikaner höchstwahrscheinlich bis zum Ablauf von Genslers Amtszeit im Jahr 2026 hätte warten müssen, um einen Nachfolger zu ernennen.
Gensler war 2021 vom neu gewählten Präsidenten Joe Biden berufen worden. Unter seiner Führung beschleunigte die Börsenaufsicht die Abwicklung von Wertpapiergeschäften und verschärfte die Regeln für Handelsaktivitäten von Firmeninsidern.
Zugleich erlitt Gensler einige Rückschläge. So wurde die Vorgabe, dass Unternehmen Angaben zu ihrem CO2-Ausstoß und den Folgen des Klimawandels für ihr Geschäft machen müssen, nach Widerstand vor Gericht eingefroren.
Die größte Aufmerksamkeit bekam in den vergangenen Monaten aber Genslers Position zu Digital-Währungen. Die Börsenaufsicht griff hart bei Betrugsfällen mit Krypto-Werten durch.
Zugleich setzte Gensler generell strikte Regeln für Geschäfte mit Digital-Währungen durch und handelte sich damit den Zorn der Branche ein. Trump umwarb dagegen die Krypto-Unternehmer im Wahlkampf und versprach ihnen mehr Freiheiten. Nach seinem Wahlsieg stieg der Bitcoin auf ein Rekordhoch.
Laut "Bloomberg" erwägt Trump nun gar, einen neuen Posten in seiner Regierung zu schaffen, der sich nur um Krypto-Währungen kümmern soll. Berichten zufolge prüft er bereits potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten. So soll er sich zuletzt auch mit Krypto-Führungskräften wie Coinbase-CEO Brian Armstrong getroffen haben.