Oberösterreich

Sechsfache Mutter verlor Job kurz nach Corona-Infektion

Sechs Kinder und den Job wegen Corona verloren: Eine alleinerziehende Mutter weiß nicht mehr, wie lange sie noch über die Runden kommt.

Tobias Prietzel
Keine Arbeit, aber ein halbes Dutzend Kinder: Susanna T. ist verzweifelt. (Symbolbild)
Keine Arbeit, aber ein halbes Dutzend Kinder: Susanna T. ist verzweifelt. (Symbolbild)
iStock

Susanna T. (Name von der Redaktion geändert) lebt am Limit: Sie wohnt mit ihren Kindern im Alter von sechs bis 17 Jahren in zwei nebeneinanderliegenden Wohnungen, 71 und 25 Quadratmeter groß. Die Miete kostet sie monatlich fast 762 Euro. Dazu kommen aktuell 156 Euro für Strom und Heizung – eine exorbitante Kostensteigerung ist wahrscheinlich.

Telefon und Internet machen pro Monat 48 Euro aus. Hier hat die Frau keinen Spielraum: Mit Schulkindern ist ein Web-Anschluss unumgänglich.

Nach einer langwierigen Covid-Infektion hat Susanna T. ihre Arbeitsstelle als Reinigungskraft verloren. Seit kurzem erhält sie Arbeitslosengeld von knapp 710 Euro. Die Frau sucht eine neue Stelle. Sie weiß, dass ein Job notwendig ist, um über die Runden zu kommen. Gerade ein 13. und 14. Gehalt würden dabei helfen, außertourliche Ausgaben stemmen zu können.

Für alle Kinder – in Summe ein halbes Dutzend – erhält die Mutter gerade einmal insgesamt 180 Euro Unterhalt. Die Familienbeihilfe macht monatlich knapp 1.418 Euro aus. Wohnbeihilfe erhält Susanna T. nicht.

Die Alleinerzieherin lebt sehr bescheiden und tut alles, "um ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen". Bildung steht für sie "an erster Stelle".

Zwei ihrer Kinder besuchen eine höher bildende Schule. Die Kosten dafür sind eine Herausforderung, die Teilnahme an mehrtägigen Veranstaltungen eigentlich nicht leistbar. Die Alleinerzieherin lebt sehr bescheiden und tut alles, "um ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen". Bildung steht für sie "an erster Stelle".

Susanna T. bezieht keine Sozialleistungen und möchte ihrem Nachwuchs die österreichische Staatsbürgerschaft ermöglichen.

SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner pocht auf "eine knallharte Debatte über Umverteilung".
SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner pocht auf "eine knallharte Debatte über Umverteilung".
SPOÖ

Angesichts dieses Schicksals verlangt der geschäftsführende Vorsitzende der SPÖ Oberösterreich, Michael Lindner, "eine knallharte Debatte über Umverteilung". Er kritisiert, dass die exorbitante Teuerung Menschen nicht nur in die Armut treibe. Sie bringe jene, "die schon prekär leben, in die Situation, einfach alles zu verlieren".

OÖ-Sozialdemokraten entscheiden über neuen Chef

Lindner schwört die Parteimitglieder derzeit nicht nur auf einen "Teuerungs-Stopp" ein, sondern auch auf einen "großen Schritt in Richtung mehr innerparteiliche Mitbestimmung": Seit gut einer Woche kann direkt über den Vorsitz der oberösterreichischen Sozialdemokraten und die künftige inhaltliche Ausrichtung entschieden werden.

Der 39-Jährige ist der einzige Kandidat für die Nachfolge von Birgit Gerstorfer. Die Abstimmung über seine Person endet am 28. September. Das Wahlergebnis wird am 1. Oktober beim Landesparteitag im Linzer Design Center präsentiert.