Musk-Droge Ketamin

"See-Dealer" zog Drogenhandel wie in Netflix-Serie auf

Ein Burgenländer nahm sich Netflix als Vorbild, verschickte Drogen aus dem Darknet – darunter auch an Kripo-Beamte. Der Student muss nun vor Gericht.
Thomas Peterthalner
30.03.2025, 11:45

Für viele Studenten ist die Zeit an der Universität oft mit dem Lesen sperriger Skripten und von chronischem Geldmangel geprägt. Oft sind Teilzeit-Jobs in Lokalen oder Bars heiß begehrt, um flüssig zu bleiben – ein Student (28) aus Oberpullendorf wollte davon nichts wissen. Der Burgenländer hatte Größeres vor, ließ sich von der Netflix-Serie "How to sell Drugs online (fast)" inspirieren.

"See-Dealer" verkaufte Drogen im Darknet

Gekonnt soll der "See-Dealer" im Darknet einen florierenden Handel mit Drogen und illegalen Substanzen aufgezogen haben. Das ging fast zwei Jahre lang gut, doch am 1. April muss der 28-Jährige nun wegen Suchtgifthandels auf der Anklagebank in Eisenstadt Platz nehmen. Der Burgenländer will dabei nichts dem Zufall überlassen, holte sich mit Top-Strafverteidiger Roland Friis aus Wien einen Vollprofi ins Boot.

Strafverteidiger Roland Friis vertritt den Burgenländer.
Sabine Hertel

Musk-Droge Ketamin verkauft

Laut Staatsanwaltschaft soll Martin G. (Name geändert) von Dezember 2022 bis Mitte Juni 2024 erfolgreich einen Drogen-Shop im Darknet betrieben haben. Dabei nannte er sich angeblich "Mementos" bzw. "SpeedyCokSales". Per Post soll er Ecstasy, Speed, Kokain, LSD, Cannabis und Crystal Meth an Kunden – und auch an verdeckte Ermittler des Bundeskriminalamts verschickt haben. An Bekannte lieferte Martin G. auch persönlich. Auch mit der "Elon-Musk-Droge" Ketamin soll er regen Handel betrieben haben.

Netflix als Vorbild

Bei ausländischen Drogenhändlern soll er größere Mengen Suchtgift bestellt, dann gestreckt und weiterverkauft haben, heißt es in der Anklageschrift. Wie im Netflix-Vorbild garantierte er seinen Kunden einen hohen Reinheitsgehalt. So bewarb er Kokain beispielsweise mit "91 bis 94 Prozent Reinheitsgehalt". Insgesamt wechselten angeblich mehrere Kilo verschiedener Substanzen den Besitzer.

"Mandant bekennt sich schuldig"

"Dass der Beschuldigte die Suchtmittel und neuen psychoaktiven Substanzen entgeltlich weitergab, lässt sich unzweifelhaft aus den Ermittlungsergebnissen ableiten", so der Staatsanwalt in der Anklageschrift. Martin G. sitzt in U-Haft, beim Prozess am 1. April wird er nichts zu lachen haben. "Mein Mandant bekennt sich schuldig", so Strafverteidiger Friis. "Die vielen positiven Rezensionen seines Online-Shops wurden ihm schließlich zum Verhängnis. Nach der Haft möchte er eine Therapie absolvieren." Die Unschuldsvermutung gilt.

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