Wien

In ihrer Freizeit retten Karin und Gillie Menschenleben

Karin Kuhn (56) ist seit 26 Jahren ehrenamtlich auf der Suche nach vermissten Menschen unterwegs. Immer an ihrer Seite: ihr Hund.

Heute Redaktion
Die Freiwillige Karin Kuhn vom Bundesverband Rettungshunde Österreich mit ihren beiden Hunden: Gillie (7, li.) und June (14 Jahre, seit einem Jahr in Pension)
Die Freiwillige Karin Kuhn vom Bundesverband Rettungshunde Österreich mit ihren beiden Hunden: Gillie (7, li.) und June (14 Jahre, seit einem Jahr in Pension)
Bundesverband Rettungshunde Österreich

Die schönste Belohnung von Karin Kuhns ehrenamtlicher Arbeit im Bundesverband Rettungshunde Österreich ist "wenn wir eine vermisste Person finden, sie lebt und es ihr gut geht". Karin Kuhn hat zwei Hunde: Gillie (7) und June. June ist mit ihren 14 Jahren seit einem Jahr in Pension. Zum Alltag von Frauchen und Hund gehört es, jede Woche zu trainieren. Was nach straffem Program klingt, hat aber auch viele Sonnenseiten: "Es ist so schön in der Ausbildung zu sehen, wie viel Freude die Hunde und die Menschen haben". Aber nicht jeder Hund braucht die selbe Zeit zur Ausbildung, "es gibt auch Rückschläge". Wenn es dann nach vielen, vielen Trainingseinheiten funktioniert, ist das immer wieder "ein sehr besonderes Erlebnis" für Karin Kuhn.

Die Hunde lernen einen Geruch zu verfolgen und Vermisste zu finden

Im Bundesverband Österreich sind 50 Menschen mit ihren Suchhunden aktiv, in Wien und Niederösterreich sind es zusammen 26 Hunde-Mensch-Teams. Karin Kuhn trainiert als Cheftrainerin wöchentlich die Teams aus Wien und Niederösterreich, dabei hat sie noch zwei Trainerkollegen. Worum geht es beim Training? Als sogenannte "Mantrailer" lernen die Hunde einen ganz bestimmten Menschengeruch nachzuspüren, der ihnen vor der Suche als "Referenzgeruch" an die Nase gehalten wird. Bestenfalls spürt der Hund die gesuchte Person dann über viele Kilometer hinweg bis zum Ziel auf – wie stark die Fährte "duftet", das hängt vom Wetter ab. Wind, Regen oder Hitze beeinflussen das Ergebnis. Je schneller der Einsatz nach einer vermissten Person erfolgt, umso besser.

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    In der Einsatzzentrale
    In der Einsatzzentrale
    Karin Kuhn

    Jede Woche 150 Kilometer auf eigene Kosten: "Lieber nicht dran denken"

    Besonders oft war Karin Kuhn in den vergangenen Jahren mit ihrem Liebling auf der Suche nach Personen aus dem Otto Wagner Spital (Penzing) unterwegs. Geht ein Notruf ein, kommen die Freiwilligen mit ihren Rettungshunden, wenn sie in der Nähe sind und Zeit haben – so sind in der Regel zehn bis zwanzig Suchteams (Hund/Herrchen oder Frauchen) pro Einsatz vor Ort. Parallel sind auch die Diensthunde der Polizei und der Feuerwehr dabei. Für Karin Kuhn bedeuten Training und Einsatz pro Woche 15 bis 18 Stunden Arbeit. Und rund 150 Kilometer Fahrtstrecke. Was das kostet? "Darüber will ich lieber nicht nachdenken", lacht sie. Es sei viel angenehmer an "die berührenden Momente im Training und im Einsatz zu denken, an den Sinn ihrer Tätigkeit und an die Gewissheit, etwas Gutes zu tun."

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