Kärnten

Selbstbefriedigungs-Video sollte Angeklagten entlasten

Ein Kärntner aus Italien soll seine beiden Stieftöchter mehrfach vergewaltigt haben. Ein Masturbationsvideo sollte zu seinem Freispruch führen.

Leo Stempfl
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Das Gebäude der Staatsanwaltschaft Klagenfurt
Das Gebäude der Staatsanwaltschaft Klagenfurt
Screenshot justiz.gv.at

Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung, sexueller Missbrauch von Unmündigen, sexuelle Belästigung, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und gefährliche Drohung. Das sind die Delikte, die die Staatsanwältin dem Angeklagten vorwirft. Er ist Italiener, der in Kärnten lebt und zeigte sich nicht geständig.

Bei den Opfern soll es sich um die beiden Stieftöchter des Mannes handeln, zwölf und 15 Jahre alt. Über Monate hinweg soll er sich an ihnen vergangen haben. Mit der Drohung, anzügliche Bilder der Mädchen zu veröffentlichen, sollte er sie vorerst zum Schweigen bringen.

Video von Selbstbefriedigung

Der Mann zeigte sich am Landesgericht Klagenfurt nicht geständig. Wegen zahlreicher Vorerkrankungen sei er nicht mehr zu sexuellen Handlungen fähig. Ermittler fanden auf dem Handy des Mannes allerdings ein dagegensprechendes Video. Auf diesem ist zu sehen, wie er sich selbst befriedigt.

Das Video wurde bei der Verhandlung vorgespielt, darauf folgte ein Gutachten eines Urologen. Dem Angeklagte, für den die Unschuldsvermutung gilt, seien sexuelle Handlungen durchaus möglich – aber nicht in vollem Umfang.

Zahlreiche Zeugen erschienen nicht zum Prozesstermin, offenbar gab es Probleme mit der Zustellung der Ladungen. Der Prozess wurde deswegen vertagt, dann sollen auch die Aussagen der Opfer per Video vorgespielt werden.