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Selbstmord-Spiel via Whatsapp: 1. Schule warnt

Das Spiel wird unter dem Namen "Blue Whale" via Smartphone verbreitet. Es kann Kinder in den Selbstmord treiben. Doch viele Rätsel bleiben.

Heute Redaktion
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Der Russe Philipp Budeikin (21) soll hinter dem Spiel stecken
Der Russe Philipp Budeikin (21) soll hinter dem Spiel stecken
Bild: picturedesk.com

Die Grundschule Breitwiesenschule in Zweibrücken (Deutschland) hat mit einem Schreiben vom Mittwoch die Eltern ihrer Schüler vor einem WhatsApp-Spiel gewarnt, das sich "Blue Whale" oder "Blauer Wal" nennt. Die Schule bezieht sich auf Infos der Polizei.

Die Betroffenen erhalten eine Nachricht, die vorgibt, vor dem Spiel zu warnen. Durch das Öffnen der Nachricht wird das vermeintliche Game jedoch gestartet. Dieses besteht aus 50 Aufgaben, die von Tag zu Tag gefährlicher würden. Beispiel: "Steh' um 4.20 Uhr auf, schaue Dir ein Horrrovideo an". Oder: "Ritz Dir Deine Arme auf".

Aufforderung zum Selbstmord?

Die letzte Aufgabe sei dann die Aufforderung zum Selbstmord des Spielers. Diese Nachricht soll auf keinen Fall geöffnet, sondern direkt gelöscht werden, schreibt die Schule. Ob es ein solches Spiel, bei dem die Adressaten die Aufgaben von einem Chatpartner bekommen, jedoch tatsächlich gibt, ist jedoch fraglich.

Der deutschen Polizei ist eine Warnmeldung vor dem vermeintlichen Spiel - es kommt aus Russland - bekannt. Es sei bisher aber kein Fall von einer Teilnahme an dem Spiel bekannt. Die Exekutive ist sich nicht sicher, ob das Spiel existiert, schreibt die "Saarbrücker Zeitung".

Österreich-Experten sind skeptisch

Meldungen über "Blue Whale" ziehen sich dennoch bereits seit Monaten durch das Internet. Zuerst berichtete die russische Zeitung "Nowaya Gazeta" im Mai 2016 darüber.

Die österreichische Initiative "saferinternet.at" ist ebenfalls skeptisch: "Am Anfang war es auf Russland beschränkt, jetzt ist es auf Europa übergeschwappt: das Medienphänomen namens 'Blauer Wal'. Es handelt sich dabei um eine Falschmeldung zu einem vermeintlichen Social Media-Spiel, welches als Ziel haben soll, Jugendliche in den Selbstmord zu treiben."

In Russland stand freilich schon im November 2016 der mutmaßliche Erfinder des Games, Philipp Budelkin (21) vor Gericht - wegen Anstiftung zum Suizid in 15 Fällen. Er soll Opfer als "biologischen Müll" bezeichnet haben und bekannte sich in St. Petersburg schuldig (Red)