"Die Ukraine muss für alle diplomatischen Verhandlungen stark sein. Die Frage ist nicht, mit wem man spricht – die Frage ist, in welcher Position man sich befindet", schreibt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal.
Er hatte in einem Interview mit dem französischen Medium "Le Parisien" über ein gerechtes Ende des Krieges sowie über die Notwendigkeit der Diplomatie, westlicher Unterstützung und den Wiederaufbau danach gesprochen.
Nach bald drei Jahren, in denen sich die Ukraine mit allen Mitteln gegen Wladimir Putins Invasionsarmee um ihr Überleben kämpfen muss, sieht der Staatschef sein Land zwar nicht in einer schwachen Verhandlungsposition, allerdings auch nicht in einer Position der Stärke.
"Ich glaube nicht, dass wir uns in einer schwachen Verhandlungsposition befinden. Aber ich glaube auch nicht, dass wir in einer starken Position sind", so Selenski weiter.
Mit Blick auf die westlichen Unterstützer beklagt er: "Die Ukraine wurde von ihren Partnern nicht mit all den Dingen versorgt, die die Ukraine wirklich stärken, wie es vor jeder Diplomatie notwendig ist."
Kiew braucht für den Fall kommender Friedensverhandlungen ein Druckmittel oder Pfand gegen Russland, denn der Kreml stellt weiterhin Forderungen, die einer bedingungslosen Kapitulation der Ukraine gleichkämen.