Flammen loderten Montagabend (13.1.) aus einer Gartenhütte in der Lainzer Straße 148. Sofort schlugen Passanten bei der gegenüberliegenden Polizeiinspektion Alarm. Die Feuerwehr rückte gegen 21 Uhr zum Großeinsatz aus, die Helfer zogen eine total verkohlte Leiche aus dem Holzverschlag. Im Grätzl wird nun gemutmaßt, dass es sich um einen Obdachlosen handeln könnte. Bei einer Kirche ums Eck wurden Socken und ein Einwegrasierer gefunden, ein Zusammenhang ist möglich.
Die Gartenhütte stand im Hof eines Hauses in der Lainzer Straße. Dabei handelt es ich um das Geburtshaus der Wiener Schauspiel-Legende Senta Berger (83). Die Künstlerin, Sängerin und ehemalige "Jedermann"-Buhlschaft wohnte hier mit ihren Eltern von 1941 bis 1955 in einer Substandard-Wohnung. Danach zog die Familie in den Gemeindebau Lockerwiese in Wien-Hietzing um. Bis zur Pandemie war in dem Haus ein Kindergarten der Stadt Wien untergebracht, im ersten Stock waren Wohungen. 2020 wurde das Haus verkauft, stand seither leer. Das Gebäude soll saniert und umgestaltet werden.
In der Hütte wurden neben der Leiche auch Reste des Kiga-Inventars, wie verkohlte Kinderbücher, gefunden. Leicht möglich, dass ein Obdachloser in der Hütte gehaust und sich an einem offenen Feuer gewärmt hatte, vermuten Anrainer. Durch die enorme Hitze geriet das Dach des angrenzenden Gebäudes in Brand. Die Feuerwehr schnitt die Blechverkleidung auf, um an den Brandherd zu kommen.
Nun müssen die Ermittler das Rätsel um die verkohlte Leiche lösen. "Die Identität der Person ist derzeit unbekannt", heißt es aus der Pressestelle der Wiener Polizei. "Die Brandermittler des Landeskriminalamtes Wien haben die Ermittlungen übernommen. Die Obduktion ergab keine Hinweise auf Fremdverschulden.