Serbien empfängt Djokovic: "Danke für großen Kampf!"

Der 34-Jährige war am Donnerstag beim serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zu Gast. Der Politiker zollte der Noch-Nummer-eins im Tennis den größten Respekt. "Danke für den großen Kampf, den Sie in Serbien bestritten haben", meinte Vucic, der im April wiedergewählt werden möchte, medienwirksam. Schließlich habe der 20-fache Grand-Slam-Sieger nicht nur für sich selbst, sondern "für sein Land" gekämpft. 

Ein Kampf, der allerdings nicht auf dem Tennisplatz stattfand. Djokovic war ungeimpft, aber mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist, wurde am Flughafen Melbourne zunächst nicht ins Land gelassen, da die Sondergenehmigung als nicht ausreichend angesehen wurde. Djokovic kam in ein Quarantäne-Hotel, ehe die Entscheidung durch ein Gericht kurzfristig aufgehoben wurde. Doch Australiens Außenminister Alex Hawke strich dem Serben schließlich das Visum, da Djokovic eine Gefahr für die australische Bevölkerung darstelle. Diese Entscheidung wurde schließlich von einem Bundesgericht bestätigt, der Tennis-Star musste noch vor dem Start des ersten Grand Slams des Jahres das Land verlassen. 

Djokovic-Dank für Unterstützung

Bisher hat sich Djokovic bei mehreren öffentlichen Auftritten nicht zu den Vorkommnissen in Down Under geäußert - auch nicht gegenüber dem serbischen Staatspräsidenten. "Sie haben hinter mir gestanden und sich in den internationalen Beziehungen in eine schwierige Position gebracht. Ich werde mich daran erinnern", meinte Djokovic. Die Belgrader Regierung hatte das Vorgehen Australiens unter anderem als "skandalös" bezeichnet. 

PCR-Test doch gültig

Das Treffen mit dem serbischen Staatspräsidenten passierte nur einen Tag, nachdem der am 16. Dezember abgegebene positive PCR-Test durch serbische Behörden neuerlich als gültig bestätigt wurde. "Es wurde festgestellt, dass Novak Djokovic mehrfach getestet wurde, und dass die Bescheinigungen über die Testergebnisse vom 16.12.2021 und vom 22.12.2021 gültig sind", hieß es in einer Stellungnahme der Behörden am Mittwoch. 

Die Testzertifikate legten Djokovics Anwälte im Laufe der Gerichtsverfahren in Australien vor. Diese warfen jedoch Fragen auf. So war etwa die Nummer des Tests vom 16. Dezember höher als die des Negativ-Tests vom 22. Dezember. Laut "Spiegel"-Recherchen müsste der Positiv-Test am 26. Dezember erfolgt sein. Aufgrund dessen soll serbischen Medienberichten zufolge eine Strafanzeige gegen Unbekannt erfolgt sein. Diese dürfte nun ergebnislos verlaufen, nachdem die Echtheit der Testzertifikate bestätigt wurde. 

Djokovic wird derweil noch im Februar wieder auf die ATP-Tour zurückkehren, ab dem 19. Februar in Dubai aufschlagen. Für die Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate ist lediglich ein negatives PCR-Testergebnis notwendig.