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Serbien schimpft Ungarn: "Schande Orban"

Heute Redaktion
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Die Abschottung Ungarns gegen den Flüchtlingsstrom aus Syrien stellt nicht nur Österreich und Deutschland auf eine Belastungsprobe. Auch auf der anderen Seite des Grenzzauns ist man empört über Orban und seinen Umgang mit der Krise.

Ungarn verschärft die Gesetze, schließt die letzten Lücken im Grenzzaun zu Serbien und . Damit will sich Ungarn vor den Flüchtlingsmassen weitestgehend retten. Große Aufregung über diese unsolidarische Einstellung herrscht nicht nur in der Europäischen Union, auch in Serbien verurteilt man die Politik Orbans scharf, berichtet "Die Presse".

Errichtung von Lagern

In Serbien sieht man die Selbstabgrenzung Ungarns mit Unbehagen. Man fürchtet Massenabschiebungen, der serbische Innenminister Aleksander Nikoli ist besorgt: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir für die Rückführung von Flüchtlingen aus Ungarn bereit sind."

Auch die umliegenden Länder, auf die die Flüchtlinge nun ausweichen könnten, rüsten sich. In Kroatien, Slowenien und Rumänien bereitet man die Errichtung von provisorischen Aufnahmelagern vor.

Serbien schimpft Orban

Die serbischen Medien machen keinen Hehl aus ihrer Meinung über Orban. "Ein schlechter Nachbar" schreiben sie. Und "Faschist aus dem Herzen Europas" steht da über eine Bild von Viktor Orban. "Schande, Orban". "Der selbst ernannte Hüter Europas bedroht mit seinen miesen Methoden alles, was er angeblich veteidigt.", schreibt die serbische Zeitung "Blic".

Der serbische Premier Aleksandar Vucic will keine Zäune aufstellen, er erinnert sich nur 20 Jahre zurück, an die Zeit, wo viele Serben selbst auf der Flucht vor dem Jugoslawien-Krieg waren: "Vor uns stehen zahlreiche Probleme. Aber wir werden keine Mauern errichten, sondern Serbien wird seinen Teil der Verantwortung übernehmen."