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Serbische Armee rückt aus drei Richtungen auf Kosovo vo

Der Dauerkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo lässt den Balkan nicht zur Ruhe kommen. Nun steht er wieder vor der völligen Eskalation.

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Zwischen Serbien und dem Kosovo wachsen seit dem 24. September 2023 erneut die Spannungen.
Zwischen Serbien und dem Kosovo wachsen seit dem 24. September 2023 erneut die Spannungen.
REUTERS

Der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo nimmt bedrohliche Ausmaße an. Pristina warf Belgrad vor, mit Militär in Richtung des Kosovos vorgerückt zu sein – und zwar "aus drei verschiedenen Richtungen". Das geht aus einer Mitteilung der kosovarischen Regierung vom Samstagabend hervor, die auch der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail vorliegt. Das Vorrücken diene "einer möglichen militärischen Aggression gegen die Republik Kosovo".

Einheiten der Zweiten Brigade der serbischen Armee seien aus Richtung Raska in Richtung der Nordgrenze Kosovos gezogen, Einheiten der Dritten Brigade aus der Region Nis in Richtung der nordöstlichen Grenze und Einheiten der Vierten Brigade aus der Region Vranje in Richtung der Ostgrenze, schrieb die Regierung in Pristina weiter.

Serbiens Präsident dementiert

Serbien habe am Freitag Militär und Polizei in 48 vorgeschobene Operationsbasen entlang der Grenze zum Kosovo geschickt, im serbischen Hoheitsgebiet, einige Kilometer von der kosovarischen Grenze entfernt. Dabei habe Serbien Flugabwehrsysteme und schwere Artillerie in Stellung gebracht. Kosovo sei in Abstimmung mit internationalen Partnern "entschlossener denn je, die territoriale Integrität zu schützen", hieß es in der Erklärung der Regierung.

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    Am Freitag kam es im Norden Kosovo zu einer Gewalt-Eskalation!
    Am Freitag kam es im Norden Kosovo zu einer Gewalt-Eskalation!
    STRINGER / AFP / picturedesk.com

    Serbiens Präsident Aleksander Vucic dementierte am Samstag im Gespräch mit der "Financial Times" jede Absicht zu einem militärischen Schlag gegen das Kosovo. Er werde vielmehr den Befehl zum Rückzug serbischer Truppen geben, da eine Eskalation bei Belgrads EU-Aspirationen "kontraproduktiv" wäre. Serbien werde nicht seine eigenen jahrelangen Bemühungen zerstören. "Serbien will keinen Krieg", sagte er dem Blatt.

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