Niederösterreich

Serienkiller stand für 3. Frauenmord in NÖ vor Gericht

Ein eiskalter Serienkiller musste heute in Korneuburg erneut auf die Anklagebank: Zoltan D. (57) hat laut Anklage drei Frauen ermordet.

Teilen
Der angeklagte Serienkiller und das "Mordhaus"
Der angeklagte Serienkiller und das "Mordhaus"
mph

Bereits zum dritten Mal musste der Ungarn Zoltan D. (57) wegen Mordes vor Gericht. Er soll im Mai 2015 in einem heruntergekommenen Haus in Himberg (Bezirk Bruck) eine 38-jährige Slowakin erstochen, in Säcken verpackt und unter Ästen und Zweigen am Grundstück verscharrt haben. 

Tote "übersehen"

Rückblick: Der Ungar hatte bereits 1997 in seiner Heimat eine Frau ermordet, wurde dafür zu zehn Jahren Haft verurteilt und 2007 aus der Haft entlassen. Dann verletzte er seine nächste Geliebte schwer, das Opfer wurde dauerhaft entstellt. Im November 2012 kassierte Zoltan D. wegen schwerer Körperverletzung mit Dauerfolge 16 Monate Haft.

Der dem Alkohol zugeneigte Magyar ließ sich schließlich 2013 in dem unbewohnten Haus in Himberg nieder. Im Haus schliefen auch oft der ebenfalls unterstandslose Istvan V. und dessen slowakische Freundin Ivona M. (38). Ende Oktober 2015 erstach Zoltan D. im Streit seine damalige Lebensgefährtin (46; Anm.: nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie mit Istvan V. geschlafen habe), schleifte die Tote in den Vorraum der Toilette , stellte sich selbst der Polizei und sprach anfangs von einem "Unfall".

Doch aufgrund der Auffindungssituation der Leiche und der Spuren hegte die Kripo Zweifel, schließlich gestand der nicht gemeldete Ungar die Gewalttat ("Heute" berichtete). Makaber: Als die Polizei am Tatort ermittelt, lag bereits seit fünf Monaten die Leiche des zweiten Opfers (38) in Säcken unter Ästen und Müll. Doch die Ermittler entdeckten die Leiche nicht.

1/3
Gehe zur Galerie
    Mordhaus in Himberg
    Mordhaus in Himberg
    privat

    Lebenslang

    Der Ungar stand wegen Mordes im April 2016 in Korneuburg vor Gericht, der vorsitzende Richter Manfred Hohenecker verkündete damals die Höchststrafe: Lebenslange Haft wegen Mordes.

    Erst kurz vor Halloween 2018 wurde im Zuge von Aufräumarbeiten eine skelettierte Leiche im Mordhaus in Himberg gefunden ("Heute" berichtete). Erneut rückte die Kripo an und ermittelte am Tatort. Anfänglich war noch völlig unklar, um wem es sich beim Opfer handelte. Wochen später hatte die Kripo den Verdacht, dass es sich um ein weiteres Opfer des Ungarn handeln könnte.

    Wieder schuldig

    Im Vorjahr gestand der zu lebenslang verurteilte Ungar schließlich auch den Mord an der 38-jährigen Slowakin im Frühjahr 2015. Als Motiv der Morde gilt vor allem die rasende Eifersucht des Angeklagten sowie seine Alkoholsucht.

    Beim heutigen Prozess in Korneuburg zeigte sich der Angeklagte tatsachengeständig und wurde mit 8:0 Geschwornenstimmen schuldig gesprochen. Die Verhängung einer Zusatzstrafe zu der bereits rechtskräftig verhängten lebenslangen Freiheitsstrafe ist dem österreichischen Strafrecht fremd.