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Seven: The Days Long Gone im Test

Im postapokalyptischen Vetrall Empire müssen Spieler als Meisterdieb Teriel von der Gefängnisinsel Peh entkommen. Seven: The Days Long Gone im Test.

Heute Redaktion
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Vieles anders macht Seven: The Days Long Gone für den PC am Rollenspiel- und Stealth-Bereich. Solche Mixes scheitern gerne, das Machwerk von EuroVideo in Zusammenarbeit mit Fool's Theory verknüpft die Genres aber geschickt. Anfangs erwartet man aufgrund der Screenshots ein durchschnittliches "Hack & Slay"-Game, doch der Titel hat weitaus mehr als das zu bieten.

In Seven: The Days Long Gone übernehmen Spieler die Rolle von Teriel, einem Meisterdieb, der vom uralten Dämon Artanak besessen ist – wenn auch in äußerst symbiotischer Art und Weise. Teriel findet sich auf der Gefängnisinsel Peh wieder, muss mit Artanaks Hilfe die dunklen Geheimnisse der Insel erforschen und findet dabei heraus, dass das Schicksal des gesamten Vetrall Empires auf dem Spiel steht.

Das Game präsentiert sich von Inhalt, Atmosphäre und Umgebung äußerst düster, bietet aber gleichzeitig eine toll umgesetzte Cyberpunkwelt. Gespielt wird im isometrischen 3D, die Hauptfigur steuert der Spieler allerdings direkt. Gelevelt wird hauptsächlich über die Fähigkeiten und die Ausrüstung, daneben gilt es entweder sich brutal Durchzuschlagen (extrem hart) oder sich schleichend voranzuarbeiten.

Zahlreiche Besonderheiten

Besonders macht das Rollenspiel aber nicht nur die ungewöhnliche und dennoch gut funktionierende Perspektive. Auch, dass sich die Handlung je nach Spielweise verändern lässt, die durchaus packende Story und die absolut bissigen Dialoge tun dem Spiel außerordentlich gut. So erkundet man die offene Spielwelt und sucht sich Herausforderungen nach eigenem Geschmack, während man optisch und akustisch verwöhnt wird.

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Seven: The Days Long Gone könnte alleine optisch schon als düsteres Comic-Werk in Heftform veröffentlicht werden. Die postapokalyptische Welt voller kybernetisch veränderter Figuren und die damit einhergehenden Bedrohungen sind großer Abenteuer-Stoff. Auch Abwechslung ist geboten, sowohl inhaltlich durch die freie Missionswahl, als auch optisch durch die gänzlich unterschiedlichen Gebiete von Industriewüsten bis hin zu Sümpfen.

Herausforderndes Gameplay

Leicht kann man Seven: The Days Long Gone sicher nicht nennen. Aber man kann es sich zumindest leichter manchen und nicht die frontale Konfrontation mit Wachen und Gegnern suchen, wenn man in einem Komplex eindringen oder ein Objekt stehlen muss. Schleichend geht es sehr viel leichter von der Hand und man entgeht vielen harten Kämpfen. ganz vermeiden sollte man sie allerdings nicht, sonst findet man ungeübt spätestens in den Bossen seinen Meister. Ein guter Mix ist gefragt.

Klasse sind die vielen Spezialisierungen, die man dem Charakter zukommen lassen kann. Im Groben entscheidet man sich entweder für Nah- oder Fernkampfstärke und konzentriert sich dann auf Äxte und Schwerter oder Armbürste und Fallen. Für weitere Fähigkeiten sammelt man in den Level Baupläne und den "Nektar" genannten Levelstoff. Auch hier gilt es, nach Spielstil zu entscheiden. Entweder man aktiviert Fähigkeiten, wie sich kurzzeitig verschwinden zu lassen, oder Spezialangriffe, die durchschlagend sind.

Eine Prise Dark Souls und Nioh

Beim Inventar und der Ausrüstung zeigt das Game eine Prise Dark Souls und Nioh: Die Items haben Dutzende unterschiedliche Verstärkungen und einige Gewichtsklassen und bringen dahingehend verschiedene Statuseffekte mit. Per futuristischer Schmiedekunst können diese Werte verstärkt oder gewechselt werden, was fleißiges Ressourcensammeln voraussetzt. Allerdings: Das Craften frisst extrem viel Zeit, Ungeduldige werden damit wenig Freude haben.

Gut gefällt die Steuerung, die zwar manchmal träge wirkt, aber sonst durchaus solide ist. Besonders, wenn es ums Klettern und Verstecken geht. Levels bieten dahingehend zahlreiche Routen, auf denen man die Feinde umgehen kann. Etwa, indem man über Kabel weit über den Köpfen von Wachen balanciert statt am Boden auf sie zuzumarschieren. Bonus dabei: Per tödlichem Hinterhaltsangriff sind die Feinde rasch ausgeschaltet.

Fazit: Ungewohnt, aber gut

Tolle Grafik, packende Story, innovatives Gameplay und solide Rollenspielelemente mit Stealth: all das bietet Seven: The Days Long Gone und begeistert nach der ersten Eingewöhnungsphase. Nicht geübte Rollenspieler können jederzeit speichern, geübte finden ein tiefgehendes Crafting- und Fähigkeiten-System vor.

Wer nur gelegentlich am PC sitzt, könnte anfangs vom Schwierigkeitsgrad etwas überfordert sein. Seven: The Days Long Gone belohnt aber Mutige mit sehr vielen abwechslungsreichen Missionen, statt mit der immer gleichen kniffligen Aufgabe zu frustrieren. Wer gerne schleicht und levelt, ist bei Seven: The Days Long Gone genau richtig. (rfi)