Österreich

Severin Mayr: Linzer haben nichts zu sagen

Heute Redaktion
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Am Pfarrplatz, direkt im Herzen der Stahlstadt, sprach Grünen-Chef Severin Mayr darüber, wie frustrierte Linzer ihren Glauben an die Politik wiederfinden, dass der Bau des Westrings mit dem vermurksten Frankendeal gestorben ist und warum Wohnen gerade für zugezogene Jungfamilien eine ziemlich teure Angelegenheit ist.

Warum wählten Sie den Pfarrplatz für das Gespräch?
"Weil er eine autofreie Zone ist und zeigt,wie die Stadt gewinnt, wenn Fahrzeuge nicht die öffentlichen Plätze verparken."

Obwohl die Grünen den Vorsitz im Kontrollausschuss zum Frankendeal haben, wirken sie ziemlich zahm, wenn es darum geht einen Schuldigen zu finden.
"Da gehts um zu viel. Bei einem drohenden Verlust von 300 Millionen Euro ist die Situation zu heiß für politische Spielchen. Das muss auch die ÖVP erkennen, die sich weit hinauslehnt."

Viele haben das Gefühl, die Grünen stellen sich vor Finanzstadtrat Mayr?
"Überhaupt nicht. Die SPÖ muss endlich aufwachen. Mit Steuergeld zu spekulieren ist kein Kavaliersdelikt. Aber: Wieso darf eine Bank an Gemeinden herantreten und ihnen so windige Geschäfte andrehen?"

Wie geht es jetzt weiter?
"Die Stadt hat das Geld verspekuliert, um den Westring mit zu finanzieren. Wie soll eine Autobahn gebaut werden, wenn Raten in Millionenhöhe gezahlt werden müssen."

Sind darum in Linz so viele Menschen von Politik frustriert?
"Die Leute spüren, dass sie nicht mitreden dürfen. Wir fordern mehr direkte Abstimmungen, auch in den Stadtteilen."

Sie erwähnen,dass Wohnen in Linz zu teuer ist. Eine Studie der JKU sagt aber das Gegenteil.
"Das liegt vielleicht daran, dass alte, billige Verträge mit Genossenschaften den Durchschnitt runterdrücken. Jungfamilien, die nach Linz ziehen, kriegen oft nur teure Privatwohnungen."

Christian Hartl