Politik

Sex-Kampagne soll Jugend aufklären

Heute Redaktion
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Bild: BJV

Unter dem Titel RDN WR KLRSEX ("Reden wir Klarsex") hat die Bundesjugendvertretung (BJV) am Donnerstag ihre neue Kampagne zum Schwerpunkt Jugend und Sexualität gestartet. Damit soll die Tabuisierung der Sexualität aufgebroczhen werden.

("Reden wir Klarsex") hat die Bundesjugendvertretung (BJV) am Donnerstag ihre neue Kampagne zum Schwerpunkt Jugend und Sexualität gestartet. Damit soll die Tabuisierung der Sexualität aufgebroczhen werden.

Eine Broschüre mit großen "Ähm"-Sprechblasen, Diskussionen, Veranstaltungen eine Postkarten-Aktion und ein Video-Spot: Damit soll den Bedürfnissen junger Menschen rund um die Themen Sexualpädagogik, Verhütung und Antidiskriminierung eine starke Stimme verliehen werden.

BJV-Vorsitzende Laura Schoch dazu: "Das Thema Sexualität muss aus der Tabuzone geholt und in seiner Breite behandelt werden! Außerdem braucht es einen besseren Zugang zu Information, Beratung und Verhütungsmitteln". Es müsse endlich Klartext geredet werden, im Kindergarten, in der Schule, zu Hause und im Freundeskreis, so Schoch.

Forderungen

Die BJV fordert eine neue Sexualpädagogik am Puls der Zeit: "Der Sexkoffer ist jetzt 25 Jahre alt. Es ist höchste Zeit, dass sich hier wieder etwas tut!"
Zentrale Forderungen:


Sexualpädagogik in der Aus- und Fortbildung aller PädagogInnen
Projekttage und Workshops in Schule und Jugendarbeit
Vielfalt und Antidiskriminierung im Unterricht
Ausbau von Beratungsstellen und mehr jugendgerechtes Infomaterial
Kostenloser Zugang zu Kondomen und Abschaffung finanzieller Hürden für die Pille

Bis zum 20.11.2014 können Jugendliche ihre Anliegen kostenlos per Post oder online an die Initiatoren der Kampagne übermitteln. Die Statements werden dann an die Politik weitergeleitet.

Weitere Informationen und Bildmaterial zur Kampagne sind auf der Kampagnenwebsite Bei der sexuellen Aufklärung von Jugendlichen ist in Österreich "noch relativ viel Luft nach oben", erklärte Thorsten Graf von der bei einer Pressekonferenz anlässlich des Weltverhütungstags am Freitag. Er forderte daher am Donnerstag einen kontrolliert barrierefreien Zugang zu Verhütung und Nachschulungen von Lehrern in diesem Bereich.

Ein Drittel hat Wissenslücken

Laut einer aktuellen Online-Umfrage der Marktforscher von "meinungsraum.at" (500 Befragte) halten sich zwar acht von zehn Österreichern über 14 Jahre für "sehr gut" und "gut" über Verhütung informiert.

Ein Drittel zeigte aber auf Nachfrage Wissenslücken: So stimmten zehn Prozent der Aussage zu, dass die Anti-Baby-Pille auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt und 20 Prozent (bzw. ein Drittel der Männer) bejahte, dass eine Frau nur an den letztem sieben Tagen ihres Zyklus schwanger werden kann.

Außerdem waren zwei Drittel der Befragten der Meinung, die "Pille danach" wirke wie eine Abtreibung und nur 40 Prozent wussten, dass sie rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist.