"Sex kann schmutzig sein, aber die meisten Menschen scheint das nicht zu stören". Das ist das Fazit einer neu veröffentlichten Studie aus den Niederlanden.
"Sex kann schmutzig sein, aber die meisten Menschen scheint das nicht zu stören". Das ist das Fazit einer neu veröffentlichten Studie aus den Niederlanden.
Speichel, Schweiß, Sperma und Körpergeruch: Sexuelle Erregung setzt offenbar die Ekelschwelle herab. Wissenschaftler haben jungen Probandinnen einen "frauenfreundlichen Softporno" vorgeführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Sex-Lust Schmutz auschaltet.
Die Forscher teilten 90 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren in drei gleichgroße Gruppen auf. Diejenigen, die den Softporno gesehen hatten, bewerteten vor allem die Ekel-Aufgaben, die irgendetwas mit Sex zu tun hatten, als weniger abstoßend als die anderen Teilnehmerinnen. Sie erledigten mit 89 Prozent auch die meisten der anderen Ekel-Aufgaben - etwa: Händeabwischen in einem schmutzigen Papiertuch, Trinken aus einer Tasse mit einem Insekt darin.
Tatsächlich waren die Versuche nicht unhygienisch - das Tuch war gefärbt worden und das Insekt tatsächlich aus Plastik. Doch das blieb den Probandinnen verborgen. Die Vergleichsgruppen erreichten jedenfalls niedrigere Prozentsätze: 65 Prozent bei jenen, die statt des Softpornos einen lustigen Sportfilm gesehen hatten, 74 Prozent bei jenen, die einen neutralen Film betrachtet hatten.
Die Studie zeige, dass die Auswirkung der sexuellen Erregung auf Ekelgefühle enorm wichtig sei, um, Zitat: "ein vergnügliches Liebesspiel zu ermöglichen". Ältere Untersuchungen hätten schon belegt, dass sich Erregung auf Männer ganz ähnlich auswirke.
Dieser Widerspruch war bereits Sigmund Freud aufgefallen. Er notierte anno 1905 in der ersten seiner Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie: "Ein Mann, der den Mund eines hübschen Mädchens mit Hingabe küssen will, mag von der Idee abgestoßen sein, ihre Zahnbürste zu verwenden."