Multimedia

Sextortion und Scams – Polizei stellt 83 Mio. sicher

Interpol ist ein Schlag gegen Cyberkriminelle gelungen: Ermittler konnten 892 Straftaten klären, 585 Personen verhaften und Millionen Dollar abfangen.

20 Minuten
Teilen
1/4
Gehe zur Galerie
    Interpol hat 585 Personen im Zusammenhang mit Cyberkriminalität verhaftet.
    Interpol hat 585 Personen im Zusammenhang mit Cyberkriminalität verhaftet.
    Interpol

    Das Internet ist ein riesiger Spielplatz für Kriminelle, die sich bereichern wollen. So gibt es immer wieder Gangs, die ihren Opfern mit Sextortion, illegalem Glücksspiel, Romance-Scams, Geldwäsche oder auf eine andere Art, Geld abknüpfen wollen.

    Nun ist den Ermittlern von Interpol ein großer Schlag gegen Cyberkriminelle gelungen. Sie präsentierten die Ergebnisse der sogenannten Operation Haechi-I. Bei den geplanten Razzien waren Beamte aus Kambodscha, China, Indonesien, Korea, Laos, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam beteiligt.

    Bankkonten eingefroren

    Insgesamt wurden bei der Operation Haechi-I 585 Personen verhaftet und 1600 Bankkonten der Gangs und Cyberkriminellen eingefroren. Zudem wurden 83 Millionen Dollar abgefangen, welche die Opfer der Scams an die mutmaßlichen Drahtzieher überwiesen hatten.

    Ilana de Wild, Interpols Direktorin für organisierte Kriminalität, erklärte: "Die Online-Betrüger versuchen oft, die grenzenlose Natur des Internets auszunutzen, indem sie Opfer in anderen Ländern anvisieren oder illegale Gelder ins Ausland transferieren. Die Ergebnisse unserer Operation zeigen, dass Online-Finanzkriminalität grundsätzlich global ist und dass wir diese Kriminellen nur durch internationale Zusammenarbeit wirksam bekämpfen können."

    Kurse manipuliert

    Interpol nennt zwei Beispiel, wie die Cyberkriminellen vorgingen. In einem Fall, wurde eine Firma in Korea von einem Mann kontaktiert, der sich als Handelspartner ausgab. Er bat um die Bezahlung mehrere Rechnungen. Die Kontoangaben wurde aber so manipuliert, dass er profitierte. Anstatt dem Handelspartner überwies das Unternehmen das Geld – sieben Millionen Dollar – dann auf Bankkonten in Indonesien und Hongkong, die von dem Betrüger kontrolliert wurden.

    In einem weiteren Fall handelte es sich um ein sogenanntes "Ramp and Dump"-Schema, um Aktienkurse zu manipulieren. Dahinter steckte ein kriminelles Syndikat aus Hongkong. Diese kauften erst koordiniert Aktien eines Unternehmens in großen Mengen ein. Dann wurde die Investition in sozialen Medien beworben bis weitere Personen investierten. Schließlich verkaufte das Syndikat alle Aktien der Firma wieder. Das sorgte dabei für einen großen Gewinn und einen Kurseinbruch.