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Sexuelle Belästigung: Ministerin will Mega-Strafe

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der neue französische Staatschef Emmanuel Macron holt sich als neue Staatssekretärin für die Gleichheit von Mann und Frau Marlene Schiappa, eine bekannte Feministin.

An vorderster Front in der neuen Regierung von Macron steht eine streitbare feministische Bloggerin, die sich mit ihrem radikalen Programm bereits einen Namen hat: So fordert sie etwa 5.000 Euro Strafe für sexuelle Beslästigung in der Öffentlichkeit. "20 Euro wären beschämend", so Schiappa, die Frauen ermutigen will, Fälle sexueller Belästigung zur Anzeige zu bringen.

Ähnlich radikal will sie die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen bekämpfen. In Frankreich verdienen Frauen je nach Branche zwischen zwölf und 27 Prozent weniger als Männer. Schiappa will zunächst die großen Konzerne des Landes zu Beratungen darüber einladen. Wer nicht kooperativ ist, soll öffentlich genannt werden.

Weiters ganz oben auf Schiappas Agenda: Homophobie und das, was Schiappa „Frankreichs Kultur der Vergewaltigung" nennt - das Beschönigen von Vergewaltigung, das Finden von Ausreden und die Täter-Opfer-Umkehr.

So suche man in der Medienberichterstattung vergeblich das Wort „Vergewaltiger", führt Schiappa aus. Immer heiße es: „Eine Frau wurde vergewaltigt" oder „Eine Frau gibt an, vergewaltigt worden zu sein". Niemals sei hingegen zu lesen: „Ein Mann vergewaltigte eine Frau." Der Täter werde versteckt, das Opfer angeklagt, kritisiert Schiappa.

(jem)