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Shantae, die bezaubernde Halb-Dschinni

Samus hat ernste Konkurrenz: Das Dschinni-Mädchen Shantae begeistert mit tollem Metroidvania-Gameplay und Musik, die zum Mitwippen einlädt.

Heute Redaktion
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WayForwards Shantae-Serie ist ihren Pixel-Wurzeln seit dem ersten Spiel 2002 auf dem GameBoy Color treu geblieben. Die fröhliche Halb-Dschinni hüpfte sowohl in Risky's Revenge (2010) auf dem DSi als auch Pirate's Curse (2014) auf dem 3DS und der Wii U in liebevoll gestalteter 16-Bit-Optik durch Metroidvania-Umgebungen.

Mit Shantae: Half-Genie Hero wagt die Serie den bisher größten visuellen Sprung. Finanziert durch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne liefert WayForward in gewisser Weise eine Weiterentwicklung von DuckTales Remastered aus dem Jahr 2013 ab. Konnten die Ducks bereits mit handgezeichneten und toll animierten Charakteren aufwarten, ließen die 3D-Hintergründe stark zu wünschen übrig. Das aktuelle Spiel erreicht, was man sich visuell vom Remake gewünscht hätte, und begeistert noch dazu mit tollem Plattformer-Gameplay.

Verwandlungskünstlerin

Als Beschützerin von Scuttle Town muss sich Shantae ihren Weg durch eine Reihe abgeschlossener und mit Geheimnissen vollgestopften Levels bahnen, die man teilweise noch gar nicht vollständig erkunden kann. Hier kommt das gute alte Metroidvania-Backtracking ins Spiel. Nach und nach schaltet man neue Verwandlungen frei, mit denen man etwa als flinker Kletteraffe oder stampfender Elefant zuvor unzugängliche Levelsektionen erreichen kann.

Allerdings nehmen die Verwandlungen dermaßen überhand, dass man sich im späteren Spielverlauf durch zu viele verschiedene Optionen quälen muss. Sowohl eine Meerjungfrau als auch eine Krabbe für Unterwasserpassagen jeweils mit eigenen Upgrades? Das ist einfach zu viel.

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Tanzparty

Abgesehen von den vielen Tierformen läuft das Spiel aber relativ unkompliziert ab: Shantae springt und prügelt sich durch detailliert gezeichnete und animierte Gegner, erwirbt neue Fähigkeiten, löst kleine Aufgaben für verschrobene Dorfbewohner und kauft mit gesammelten Edelsteinen Upgrades wie mehr Schaden oder erhöhte Angriffsgeschwindigkeit.

Dazu gesellen sich fantasievolle Bosskämpfe, die sich mit interessanten Angriffsmustern und Schwachstellen vom 08/15-Springe-dreimal-auf-den-Kopf-Einheitsbrei abheben. Untermalt wird das kunterbunte Geschehen im Samstagmorgen-Cartoon-Look von einem energetischen Soundtrack, zu dem Shantae unaufhörlich hin- und herwippt.

Das Komplettpaket

Die nun veröffentlichte "Ultimate Edition" des Spiels enthält neben dem Hauptspiel alle erschienenen DLCs – Pirate Queen's Quest, Friends to the End sowie Arcade-Modi, in denen Shantae als Ninja, Polizistin und Bikini-Girl Herausforderungen bestehen muss.

Diese Bonus-Inhalte bringen jede Menge frischen Wind in das Spielprinzip. Man schlüpft in die Rollen von Shantaes Freunden Sky, Bolo und Rottytops sowie ihrer Erzfeindin Risky Boots – allesamt mit eigener Persönlichkeit und Fähigkeiten. Toll!

Fazit: Zauberhaft

Obwohl die Hauptstory Shantae: Half-Genie Hero mit etwa sechs bis sieben Stunden nicht gerade viel Spielzeit bietet, wird diese hervorragend gefüllt – auch, wenn die Progression an einigen wenigen Stellen ins Stocken kommt und man sich im Badehaus der Stadt einen Hinweis auf das nächste Ziel holen muss. Knackige Plattforming-Herausforderungen, bezaubernde Optik und Musik mit Ohrwurm-Gefahr verleihen WayForwards neuestem Spiel eine erfrischende Leichtigkeit, mit der Videospiele in der heutigen Zeit zu selten aufwarten können. (lu)