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Sharon-Sarg in Jerusalem aufgebahrt

Heute Redaktion
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Der Sarg des früheren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon ist am Sonntag vor dem Parlament in Jerusalem aufgebahrt und in die weiß-blaue Flagge mit Davidstern gehüllt worden. Sharon war am Samstag nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben. Der frühere Militär und Politiker lag nach einem Schlaganfall acht Jahre im Koma.

. Der frühere Militär und Politiker lag nach einem Schlaganfall acht Jahre im Koma.

Bis zum Sonntag Abend nahmen nach Medienberichten etwa 10.000 Menschen am Platz vor der Knesset Abschied von Sharon. Zu Beginn des Trauer-Defilees legte Staatspräsident Shimon Peres am Sarg einen Kranz nieder.

Viele Israelis reagierten voller Trauer auf die Todesnachricht. Das israelische Fernsehen sendete Direktübertragungen vom Parlament und den Vorbereitungen für die Beerdigung auf einem Hügel nahe der Familien-Farm in der Negevwüste.

Offizielle Trauerfeier und Beisetzung am Montag

Der konservative Politiker Sharon, der nach einem schweren Schlaganfall acht Jahre lang im Koma gelegen war, wird von vielen in Israel als Kriegsheld verehrt. Bei den Palästinensern und in der arabischen Welt blieb er bis heute verhasst, weil er als Kommandant von militärischen Strafaktionen und Initiator der Invasion im Libanon 1982 für den Tod zahlreicher Zivilisten verantwortlich gemacht wurde.

Neben zweiter Frau zur Ruhe gebettet

Am Montag ist eine offizielle Trauerfeier im Parlament vorgesehen, anschließend wird Sharon mit militärischen Ehren auf seiner Farm im Süden des Landes beigesetzt. Der frühere Regierungschef soll auf dem Anemonenhügel neben seiner zweiten Ehefrau Lily begraben werden.

Verteidigungsminister Klug vertritt Österreich

Bei der Trauerfeier sind unter anderem Ansprachen von Staatspräsident Shimon Peres, Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Angehörigen Sharons geplant. Die USA sollen von Vize-Präsident Joe Biden vertreten werden. Auch der Nahost-Gesandte Tony Blair und der russische Parlamentspräsident Sergej Naryschkin werden erwartet.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) wird für Österreichs an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen. Die Entscheidung, Klug als Vertretung für Bundeskanzler Werner Faymann zu schicken, sei nach Beratungen zwischen Außenminister Sebastian Kurz und Faymann gefallen, hieß es am Sonntag aus dem Außenamt.