Wintersport

Shiffrin hat Kristall: "Ich war ganz tief unten"

Eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen endet für Mikalea Shiffrin doch noch mit einem Happy End. Sie holte vorzeitig den Gesamtweltcup. 

Heute Redaktion
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Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin
Gepa

Die Olympischen Spiele waren am Donnerstag endgültig vergessen. Shiffrin erlebte in Yanqing einen echten Albtraum, schied in Riesentorlauf, Slalom und der Kombination aus und verließ China ohne Edelmetall. Als Trost dafür fixierte die wiedererstarkte US-Amerikanerin vorzeitig die große Kristallkugel. Platz zwei beim Super-G im Rahmen des Weltcup-Finals von Courchevel hinter der Norwegerin Ragnhild Mowinckel machte es möglich. 

Damit ist die seit kurzem 27-Jährige zurück auf dem Ski-Thron, triumphierte zum vierten Mal im Gesamtweltcup, erstmals seit 2019. Und erstmals seit dem tragischen Unfalltod ihres Vaters Jeff im Februar 2020. Bei noch zwei ausständigen Rennen beträgt der Vorsprung auf Rivalin Petra Vlhova 236 Punkte. Ein nicht mehr aufzuholender Abstand. 

"War ganz tief unten"

Deshalb strahlte die Amerikanerin im französischen Skiohrt auch an der Seite ihres Lebensgefährten Aleksander Aamodt Kilde so, wie sie schon lange nicht mehr gestrahlt hatte. Die bitteren Tränen, die sie am Rande der Olympia-Pisten weinte, sind getrocknet. Der Stolz war der 27-Jährigen anzusehen. Sie hat sich selbst aus der wohl größten Krise ihrer Karriere herausgezogen. "Ich hatte viele großartige Momente in dieser Saison, aber es gab auch schwierige Momente, wo ich so tief unten war, wie noch nie. Nicht nur das Skifahren betreffend, sondern auch als Mensch", gab Shiffrin Einblicke in ihre Gefühlswelt. 

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    Die Ski-Saison der Damen 2021/22 in Bildern.
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    Gepa

    Die US-Amerikanerin zerbrach in Peking unter dem enormen Druck der Öffentlichkeit. US-Medien stellten die 27-Jährige als Medaillen-Garantin in den Fokus. Eine Bürde, der die Edel-Technikerin nicht gewachsen war. "Ich habe das Gewicht gefühlt, alles ist über mir zusammengebrochen. Es war ein fürchterliches Gefühl", erzählte Shiffrin weiter. 

    Vlhova: "50:50"

    Nun folgte der Befreiungsschlag. Der ihr auch gelang. "Ich wollte in diese Woche hineingehen und das ganze Gewicht abwerfen. Jeder weiß, dass ich diese Kristallkugel gewinnen wollte. Jetzt ist es natürlich super, noch zwei Rennen und keinen Druck zu haben. Das war das letzte große Ziel, das noch zu erreichen war", so die US-Amerikanerin weiter.

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      Das sind Österreichs Medaillen-Helden von den Olympischen Winterspielen in Peking 2022.
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      Picturedesk, Gepa

      Eine nüchterne Gratulation kam derweil von Rivalin Vlhova. Die Slowakin erklärte, die Kristallkugel nicht als Ziel gehabt zu haben, sondern Olympia-Gold anvisiert zu haben. Was ihr auch gelang. Darüber hinaus holte Vlhova Slalom-Kristall. "Das ist dann 50:50 zwischen uns", so die Slowakin. Und in der nächsten Saison wird das nächste Duell folgen.