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Shitstorm gegen Servus TV: Identitärer bei Muslim-Talk

Heute Redaktion
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Mit einem riesigen Shitstorm sieht sich der Sender Servus TV konfrontiert. Nachdem der Chef der als rechtsextrem eingestuften Gruppierung "Identitäre Bewegung", Martin Sellner, zur Sendung "Talk im Hangar 7" mit dem Thema "Wie gefährlich sind unsere Muslime?" eingeladen wurde, springen nicht nur die anderen TV-Gäste ab, sondern die Zuseher laufen auf Facebook Sturm. Thema der Sendung soll am Donnerstagabend die Studie sein, die jungen Wiener Muslimen radikale Tendenzen unterstellt.

Mit einem riesigen Shitstorm sieht sich der Sender Servus TV konfrontiert. Nachdem der Chef der als . Thema der Sendung soll am Donnerstagabend die Studie sein, die jungen Wiener Muslimen radikale Tendenzen unterstellt.

Neben dem Studienautor Kenar Güngör haben auch Jugendforscher Winfried Moser und Imam Ramazan Demir ihre Teilnahme abgesagt, als bekannt wurde, dass Sellner Gast der Sendung sei. Sellner hatte vor Jahren mit dem rechtsradikalen Lager von Neonazi Gottfried Küssel sympathisiert. Unter ihm fanden zahlreiche Aktionen mit rechtem Hintergrund der Identitären statt, unter anderem die Stürmung eines Theaterstücks an der Uni Wien.

Die TV-Gäste begründeten ihre Absage damit, dass sie keinem "extremen Ideologen mit einer Neonazi-Vergangenheit die mediale Bühne" geben wollen und befürchten, dass er statt einer sachlichen Diskussion die Studie "für rechtspopulistische Propaganda" missbrauchen werde. Auch im Internet, auf der Facebook-Seite von Servus TV, wird die Einladung Sellners zur Donnerstagabend.Sendung "Talk im Hangar 7" heftigst kritisiert.

Moderator nahm Stellung

Die Postings entwickelten sich zu einem Shitstorm, woraufhin sich der Moderator Michael Fleischhacker zu einer Stellungnahme gezwungen sah. Er verteidigte die Einladung Sellners: "Martin Sellner hat eine Vergangenheit im Neonazi-Umfeld, und er ist strafrechtlich unbescholten. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat auch eine Vergangenheit im Neonazi-Umfeld, heute ist er Klubobmann im Parlament. Soll man Menschen mit extremen Standpunkten diskursiv erst dann begegnen, wenn sie ins Proporzmuster des öffentlich-rechtlichen Rundfunks passen?"

Auch diese Stellungnahme erntete einen Shitstorm, viele Facebook-Nutzer sind fassungslos, dass der Sender trotz Gäste-Absagen an der Einladung festhält. Klar ist nun nur, dass die Sendung ab 22.15 Uhr über die Bühne gehen wird. In welcher Form und mit welchen Gästen ist aber unklar.

Auf Seite 2: Die Stellungnahme von Servus TV