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Siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt

In einer 11-stündigen Operation konnte ein US-Ärzteteam am Kopf zusammengewachsene siamesische Zwillinge trennen.

Heute Redaktion
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Bereits in der elften Schwangerschaftswoche bemerkten Ärzte, dass die Zwillinge in Heather Delaneys Bauch am Kopf zusammengewachsen waren. Alle zwei Wochen reiste sie zu Untersuchungen in eine Spezialklinik, bis vor etwa zehn Monaten Abby und Erin geboren wurden.

Die siamesischen Zwillinge sind an einer Stelle verbunden, die äußerst selten vorkommt: An der Oberseite ihrer Köpfe.

Einige Wochen vor der Operation wurde den Mädchen Flüssigkeit in den Kopf injiziert (im Bild zu sehen), um die Haut zu dehnen und so genug "Material" für das Schließen beider - später ja getrennten - Schädeldecken zur Verfügung zu haben.

"Das Trennen von siamesischen Zwillingen ist ein sehr komplexer Eingriff, dem eine lange und schwierige Erholungsphase folgt", erklärt Chirurg Jesse Taylor. "Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass das Ergebnis positiv sein wird."

Die Vorbereitungen zur Trennung der Mädchen wurden bereits während der Schwangerschaft gestartet, später halfen MR-Aufnahmen, Röntgen, 3D-Modelle und spezielle Untersuchungen dabei, den optimalen Operationsplan zu erstellen. In einer elfstündigen Operation konnte ein interdisziplinäres Team von 30 Spezialisten und Spezialistinnen Erin und Abby erfolgreich trennen.

Kinderchirurgen, Neurochirurgen, plastischen Chirurgen, Anästhesisten, Notfallmedizinern, speziell ausgebildete Pflegekräfte und Operationsassistenten waren daran beteiligt.

Während der Erholungsphase wird sich herausstellen, ob die Mädchen bleibende Schäden davongetragen haben. Etwa 80 Prozent der am Kopf verbundenen siamesischen Zwillinge sterben in den ersten beiden Lebensjahren.

(csc)