Wien

Sicher gut gemeint, aber schlecht gemacht

Was Radwege angeht, muss Wien wohl nachbessern. Der Radweg im 2. Bezirk endet vor einer großen Kreuzung und auf der Donauinsel fehlt die Beleuchtung.

Isabella Kubicek
Teilen
Protected Bike Lane im 2. Bezirk
Protected Bike Lane im 2. Bezirk
Sabine Hertel

Sie gehört zu den sichersten Radanlagen. Seit Weihnachten gibt es jetzt auch in Wien eine Protected Bike Lane. Wie berichtet, wurde der Radweg zwischen Taborstraße und Nordbahnstraße neu errichtet. Das Besondere: Der 2,5 Meter breite Radweg wird durch 85 Zentimeter breite Fahrbahnteiler vom Autoverkehr abgegrenzt. Die bauliche Barriere soll Radfahrer vor Autofahrern schützen. Und tatsächlich: Stressen mich manche Straßenzüge, auf denen ich mir den Platz mit Straßenbahn und Autofahrern teilen muss, bleibt hier mein Puls ruhig.

Lange hält das allerdings nicht an: Ausgerechnet am gefährlichsten Punkt – an der Kreuzung Am Tabor/Ecke Nordbahnstraße – endet der Radweg abrupt. Wie ich von der Kreuzung sicher zur Fahrradstraße Castellezgasse komme? Wie viele andere, weiß ich es nicht. Bitte nachbessern! Schleierhaft ist mir auch die Betonwüste, die dort herrscht. Hätte man die erhöhten Fahrbahnteiler nicht bepflanzen können? So laden sie ja fast dazu ein, dass Autofahrer erst recht wieder drüberfahren.

Auf dieser Strecke sehen Sie Schwarz

Die Praterbrücke ist nicht nur für Autofahrer eine wichtige Verbindung nach Transdanubien. Wie berichtet, befindet sich unter der Brücke auch ein Rad- und Fußgängerweg. Seit die "Heute"-Redaktion in die City umgezogen ist, strample ich jeden Tag die Wendel rauf und auf der anderen Seite rolle ich gemütlich runter – am Abend das gleiche Spiel wieder retour. Auf der Donauinsel angekommen, ist es noch ein Stückchen zur Schleusenbrücke. Und genau für diesen wichtigen Streckenabschnitt brauchen Radfahrer (und Spaziergänger) nicht nur ein sehr gutes Licht, sondern meiner Meinung nach auch eine Portion Mut. Es ist mir unergründlich –,aber auf diesem Abschnitt gibt es keine Beleuchtung.

Fahrt ins Dunkle auf der Donauinsel
Fahrt ins Dunkle auf der Donauinsel
Isabella Kubicek

"Sicher fühle ich mich dort nicht", gab letztens auch mein Nachbar (männlich) zu. Er tritt an dieser Stelle besonders kräftig in die Pedale. Eine Nachbarin steigt deshalb sogar für zwei Stationen immer in die U-Bahn um. Auch die Radlobby setzt sich für eine Beleuchtung ein. "Eine Hauptroute sollte rund um die Uhr benutzbar sein", erklärt Sprecher Roman Romano. Dazu zählt auch die Beleuchtung.