Coronavirus

Sie sagt uns, ob wir mit dem Virus infiziert sind

Regina Stitz ist Biomedizinische Analytikerin und Molekularbiologin am Salzkammergut Klinikum. Seit Tagen und Wochen wertet sie Corona-Abstriche aus.

Heute Redaktion
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Regina Stitz ist eine von rund 3.000 Mitarbeitern am Salzkammergut Klinikum. Sie wertet die CoVid-19-Abstriche aus.
Regina Stitz ist eine von rund 3.000 Mitarbeitern am Salzkammergut Klinikum. Sie wertet die CoVid-19-Abstriche aus.
Bild: OÖG

Positiv oder eben doch nicht? Genau diese Frage klärt Molekularbiologin Regina Stitz tagtäglich. Sie ist eine von rund 3.000 Mitarbeitern am Salzkammergut Klinikum. Gemeinsam mit ihren Kollegen der Pathologie ist sie derzeit am Standort Vöcklabruck damit auf Hochdruck beschäftigt, eingehende CoVid-Abstriche (entnommen aus Nase und Rachen) auszuwerten.

Pro Tag werden etwa 160 CoVid-19-Proben verarbeitet und ausgewertet. Die Testkapazität liegt derzeit bei ca. 200 Proben pro Tag. In den nächsten Wochen und Monaten soll aber noch schrittweise auf bis zu 1.000 Proben pro Tag ausgeweitet werden, wie sie gegenüber "Heute" erzählt.

Auf 5 Mitarbeiter kommen täglich rund 160 Proben

Corona-Abstriche kommen im Röhrchen ins Labor zur Analyse.
Dort wird untersucht, ob sich Erbmaterial des Virus in der Probe befindet.

Das Analysegerät vervielfältigt das wenige, genetische Material in der Probe in mehreren Zyklen. Durch den Einsatz fluoreszierender Stoffe sieht man, ob die gesuchten Gensequenzen des Virus vorliegen oder nicht.

Bei herkömmlichen Tests dauert der reine Labornachweis zwischen vier und fünf Stunden. Der gesamte Prozess von der Probenentnahme bis zum Vorliegen des Ergebnisses kann jedoch bis zu 48 Stunden bzw. mehrere Tage dauern.

Die Proben kommen sowohl vom Salzkammergut Klinikum mit seinen Standorten in Gmunden, Bad Ischl und Vöcklabruck, den beiden Drive-Ins in Vöcklabruck und Gmunden sowie von Hausbesuchen in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden, welche das Rote Kreuz bei nicht mobilen Personen zuhause durchführt. Ausgewertet werden nur Proben, die von der Gesundheitsbehörde beauftragt wurden.

Das Salzkammergut Klinikum beschäftigt insgesamt 3.000 Mitarbeiter. Die Testung und Auswertung der CoVid-19 Proben wird nur am Standort Vöcklabruck abgewickelt. Insgesamt 22 Mitarbeiter sind damit beschäftigt. An der Auswertung der Tests arbeiten täglich 5 Personen und zwar rund um die Uhr. "Wobei in der Nacht zwischen 22 Uhr und 6 Uhr eine Rufbereitschaft für dringende Proben eingerichtet ist", so Stitz.

14-Stunden Arbeitstag

Ein Arbeitstag kann schon mal (mit Pausen) bis zu 14 Stunden dauern. "Vor allem im März, zu Beginn der Krise, haben wir viele Überstunden gemacht", sagt sie.

Die größte Herausforderung im Labor sei derzeit die Beschaffung der Reagenzien und die Tatsache, dass es noch keine schnelleren Tests für dringende Proben gäbe. Außerdem würden derzeit noch keine Antikörpertests zur Verfügung stehen, welche die Immunität bzw. den Schutz der Mitarbeiter und der Allgemeinbevölkerung vor CoVid feststellt, erklärt die Molekularbiologin.

Immerhin: Bis Ende April soll ein Gerät kommen, dass die Verarbeitung der Proben beschleunigen kann.

"Mein Sohn ist 15 Jahre alt. Er kann meinen Einsatz gut nachvollziehen"

Stress in der Arbeit und daheim die Familie, wie lässt sich das miteinander vereinbaren?

"Die Coronakrise ist ein Ausnahmezustand für alle Personen. Meine Familie und die meiner KollegInnen tragen die Mehrarbeit natürlich mit. Die Kinder sind zum Teil in öffentlichen Notbetrieb-Betreuungseinrichtungen oder bei den Vätern in Home-Office untergebracht. Mein Sohn ist 15 Jahre alt und besucht die Chemie HTL in Wels. Er kann meinen Einsatz gut nachvollziehen und arbeitet seine schulischen Home-Office Aufgaben selbstständig ab", sagt Stitz.

 

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