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Sieben Tote nach Amoklauf an US-College

Heute Redaktion
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Bei einem Amoklauf an einem Privatcollege in Kalifornien am Montag starben sieben Menschen. Drei weitere Studenten wurden verletzt. Der Täter war ein 43-jähriger Mann koreanischer Abstammung.

Das Blutbad ereignete sich am Montagvormittag gegen 10:30 Uhr (Ortszeit). Der frühere Schüler der Oikos University betrat das College-Gelände und drang in einen Unterrichtsraum ein. Die dort befindlichen Schüler glaubten zuerst an einen Scherz. Doch es war bitterer Ernst - der 43-jährige eröffnete das Feuer. Der brutale Schütze schien zu allem bereit. "Stellt euch in eine Reihe, ich werde euch alle töten", sagte der Mann.

Studenten im Nebenraum verbarrikadierten die Tür, als sie die Schüsse hörten. Der Amokläufer schoss zwar mehrmals in die Tür, ließ dann aber davon ab und verschwand. Ein Lehrer berichtete von panischen Szenen, die sich in dem College abspielten. Er habe ein halbes Dutzend Schüsse gehört, sagte Lucas Garcia einem örtlichen TV-Sender. Er habe sich mit seinen Schülern unverletzt in Sicherheit bringen können, dabei habe er weitere Schüsse und Schreie vernommen.

SWAT-Team im Einsatz

Die Polizei wurde durch einen im College getätigten Notruf verständigt. Als die Beamten eintrafen, bot sich ihnen ein chaotisches und schockierendes Bild, das sich ihnen für immer ins Gedächtnis gebrannt hat. Einige Studenten flüchteten, andere hatten sich im Gebäude verbarrikadiert. Es war unklar, ob sich der Täter oder mögliche Komplizen noch in der Nähe befanden. Die Polizei brach Fenster und Türen auf und drang auf das Gelände vor.

Der Amokläufer hatte auf insgesamt zehn Menschen geschossen. Fünf waren auf der Stelle tot, zwei erlagen später ihren Verletzungen. Drei Studenten wurden ebenfalls angeschossen, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr. Die Überlebenden wurden von der Spezialeinheit SWAT evakuiert.

Verdächtiger studierte einst am selben Ort

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 43-jährigen Mann koreanischer Abstammung. Pastor Jong Kim, der Gründer der Einrichtung, sagte der "Oakland Tribune", dass es sich bei dem Täter um einen früheren Krankenpflegeschüler handele. Er sei aber nicht sicher, ob der Mann von der Schule verwiesen worden sei oder sie freiwillig verlassen habe. Auf der Website der Oikos Universität heißt es, dass sich die Ausbildung an "christlichen Werten" orientiert. Zum Angebot gehören Kurse für asiatische Medizin, Musik, religiöse Studien und Krankenpflegerlehrgänge.

Der Mann stellte sich rund eine Stunde nach dem Blutbad wenige Kilometer vom Tatort entfernt in einem Einkaufszentrum der Polizei. Zuvor sagte er einem Angestellten des Marktes, dass er Menschen erschossen habe und festgenommen werden müsse. Bei der Festnahme wirkte der Amokläufer sehr ruhig. Das Motiv ist noch nicht geklärt, eine Verbindung gibt es allerdings: Der mutmaßliche Täter ist ein früherer Schüler der Oikos University.

Polizeichef: "schockierendes und sinnloses" Verbrechen
Oaklands Polizeichef Howard Jordan sprach von einem "schockierenden und sinnlosen" Verbrechen. Es handelt sich um den schwersten Gewaltausbruch an einer US-Bildungseinrichtung seit 2007. Damals hatte ein Student an einer Universität im Bundesstaat Virginia 32 Menschen erschossen und dann sich selbst getötet. Erst vor etwas mehr als einem Monat waren drei Schüler einer High School im US-Bundesstaat Ohio bei einem Amoklauf getötet worden.