Parteiaustritt?

Signa-Affäre – jetzt packt Gusenbauer im ORF aus

Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer macht bei den lauten Rufen nach einem Parteiaustritt nun endgültig klar: Er bleibt weiter Mitglied.

Newsdesk Heute
Signa-Affäre – jetzt packt Gusenbauer im ORF aus
Alfred Gusenbauer wird auch weiterhin seines Jahresbeitrag überweisen.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Es war ein unscheinbares Interview, das unter aktuellen Gesichtspunkten aber einer gewissen Komik nicht entbehrt. Ex-SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer wurde darin zu seiner Tätigkeit für Rene Benkos Signa gefragt, er ist bzw. war dort Aufsichtsratspräsident mehrerer Gesellschaften und Berater.

"Man muss schauen, dass die Zahlen stimmen; man muss schauen, dass die Projekte sich gut entwickeln; schauen, dass es vernünftige Finanzierungen gibt", erklärte er vor einigen Jahren der TV-Kamera. Auf Nachfrage konstatierte er stolz und mit einem Grinsen über beide Backen: "Die Zahlen stimmen zum Glück absolut." Was dann passierte, dürfte gemeinhin bekannt sein.

Innerhalb der Sozialdemokratie brodelt es angesichts der obszönen Honorare schon länger. Einige Landesorganisationen fordern einen Parteiausschluss für den früheren Bundeskanzler, andere nicht. Parteichef Andreas Babler sagte in der "ZiB 2" dazu. "Ich kann das nur moralisch verurteilen. Derartige Beratungssummen sind nur schwer zu erklären. Das schmerzt mich sehr." Er habe aber kein Problem damit, dass er weiter 78 Euro Jahresbeitrag zahlt. 

"An dem wird sich nichts ändern"

Das wird auch so bleiben. "Ich bin seit fast 50 Jahren auf allen Ebenen der Sozialdemokratie tätig", sagt Alfred Gusenbauer nun "Im Journal zu Gast" auf "Ö1". Er fühle sich "nach wie vor den sozialdemokratischen Werten auf das Engste verbunden und halte das Hauptstreben der Sozialdemokratie – für eine offene und gerechte Gesellschaft zu kämpfen – nach wie vor für absolut richtig."

Diese Werte unterstütze er weiterhin als normales Parteimitglied. "Und an dem wird sich nichts ändern."

Dass er eine Belastung im Wahlkampf sein wird glaubt er nicht. Die SPÖ habe die Wahl noch nicht verloren, so Gusenbauer, "ich bin zuversichtlich, dass sie sich gut schlagen wird". Etwaige nicht erreichte Ziele auf ihn abzuschieben sei eine "sehr billige Angelegenheit". 

1/32
Gehe zur Galerie
    Hausherr René Benko beim  Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
    Hausherr René Benko beim Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
    Starpix / picturedesk.com
    red
    Akt.