Tag der Entscheidung für Rene Benko und die Signa-Holding! Am Dienstag findet am Handelsgericht Wien die Gläubigerversammlung statt. Insgesamt fünf Milliarden Euro Schulden häufte das Unternehmen an. Es handelt sich dabei um die größte Pleite in der Geschichte der Republik. Nun will der Konzern im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren zurückzahlen.
Für Wolfgang Peschorn, Leiter der Finanzprokuratur, gilt es nun zu prüfen, ob es auch Ansprüche für dritte Personen gibt und ob Gläubiger mehr als 30 Prozent erhalten können. "Man muss die Ursachen des Vermögensverfalls herausfinden", stellt der ehemalige Innenminister am Dienstag im Ö1-Morgenjournal klar.
Das Firmengeflecht der Signa-Gruppe stehe für Peschorn für "gelebte Intransparenz". "Es geht auch um das Aufzeigen der Ansprüche unter den einzelnen Signa-Unternehmen", so der 58-Jährige. Man müsse auch Transparenz gegenüber Beratern und Investoren schaffen. Die Beteiligung aller Personen müsse sorgfältig geprüft werden.
Der ganze Vorgang im Jahr 2023 mache ihn "nicht erwartungsfroh". "Es war nie die Rede von einer Krise bei Signa, dann kam die Krise. Gespräche mit Investoren und auch der Einstieg eines Hedgefonds scheiterten", so Peschorn. "Jetzt erweckt das Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung, dass man weiter nicht mit den wahren Ursachen für die Pleite herausrücken will."
Zwar sei der Staat nicht wie bei der Kika/Leiner-Pleite der größte Gläubiger, dennoch könne man Auswirkungen auf die Republik wie beispielsweise auf dem Immobilienmarkt laut Peschorn nicht ausschließen.