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Silvio Berlusconi muss nun in dieses Altersheim

Heute Redaktion
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Italiens rechtskräftig verurteilter Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi wird aus dem Hausarrest entlassen und darf stattdessen Sozialdienst ableisten. Einmal in der Woche muss der Ex-Premier mindestens vier Stunden gemeinnützige Arbeit in einem Altersheim in Cesano Boscone nahe Mailand verrichten.

Italiens wird aus dem Hausarrest entlassen und darf stattdessen Sozialdienst ableisten. Einmal in der Woche muss der Ex-Premier ab 28. April mindestens vier Stunden gemeinnützige Arbeit in einem Altersheim in Cesano Boscone nahe Mailand verrichten. "Ich bin zu diedrigen Arbeiten bereit", so Berlusconi dazu.

Der Sozialdienst ist ein alternative Strafe zum einjährigen Hausarrest, den Berlusconi wegen Steuerbetrugs ansonsten absitzen müsste. Der Vorschlag von Oberstaatsanwalt Antonio Lamanna, allerdings ab, da es einen Interessenskonflikt feststellte - die Organisation, die die Einrichtung betreibt, wird von Berlusconi finanziell unterstützt.

Sozialdienst auf Probe

Der Sozialdienst für Berlusconi gilt zunächst auf Probe. Das Gericht könnte sein Urteil wieder revidieren und Berlusconi doch noch zum Hausarrest verurteilen, sollte er sich nicht an die Regeln halten. Der Medienunternehmer hatte zuletzt mehr "Bewegungsfreiheit" gefordert, um sich zu können.

Gemäß der Auflagen muss Berlusconi

mindestens einmal pro Woche vier Stunden lang gemeinnützige Arbeit leisten
von 23 Uhr bis sechs Uhr früh zu Hause bleiben
jedes Mal eine eigene Erlaubnis des Gerichts einholen, wenn er die Region Lombardei verlassen will

Spott für Berlusconi

Der Gründer der populistischen "Fünf Sterne"-Bewegung Beppe Grillo machte sich über den Sozialdienst, den Berlusconi leisten muss, lustig. "Ein halber Tag Sozialdienst für Steuerhinterziehung in Höhe von 300 Millionen Euro. Das ist ein Geschäft!", scherzte der Starkomiker. "Ich werde gern die Senioren im Altersheim besuchen. Ich habe es sehr oft vor allem mit meiner Mutter getan, die fast wöchentlich ältere Leute besuchte", sagte Berlusconi dazu.

Das Altersheim in Cesano Boscone bei Mailand, in dem er Sozialdienst leisten werde, sei eine große Einrichtung mit einem großen Park. "Ich habe die Bilder der großen Gärten gesehen. Dort gibt es viel zu tun für Personen, die wie ich die Natur lieben. Ich werde mit den Patienten über Politik, Kultur und Geschichte sprechen. Ich kann aber auch niedrigere Arbeit machen. Das erschreckt mich nicht", sagte Berlusconi.