"Für die Deutschen haben KZ nie existiert", hat Silvio Berlusconi im Zusammenhang mit einer Kritik am EU-Spitzenkandidat der Sozialisten, Martin Schulz, erklärt. Nach der umstrittenen Aussage des italienischen Ex-Premiers zu Konzentrationslagern hat sich am Sonntag auch Italiens Premier Matteo Renzi der Kritik an seinem Vorgänger angeschlossen.
"Für die Deutschen haben KZ nie existiert", hat im Zusammenhang mit einer Kritik am EU-Spitzenkandidat der Sozialisten, Martin Schulz, erklärt. Nach der umstrittenen Aussage des italienischen Ex-Premiers zu Konzentrationslagern hat sich am Sonntag auch Italiens Premier Matteo Renzi der Kritik an seinem Vorgänger angeschlossen.
Für Renzi sei die Aussage "skandalös". "Berlusconi ist nicht am Inhalt seiner Worte, sondern an deren Auswirkung interessiert", sagte Renzi in einem TV-Interview am Sonntag. Berlusconi sorge nur deshalb für einen Eklat, um Wählerstimmen für seine konservative Mitte-Rechts-Partei "Forza Italia" zu gewinnen. Renzi warnte, man müsse ernst nehmen.
Mit seinen populistischen Slogans könne er noch viele Wählerstimmen gewinnen, vermutet der Kritiker. Auch der belgische Ex-Ministerpräsident Guy Verhofstadt, der als Spitzenkandidat der Liberalen bei der EU-Wahl antritt, kritisierte Berlusconi scharf. "Seine Worte sind unannehmbar. Die Europäische Volkspartei (EVP), der Berlusconis Forza Italia angehört, muss unbedingt auf diese Provokation reagieren", twitterte Verhofstadt.
Es ist nicht der erste Verbaleklat Berlusconis zum Thema Konzentrationslager in Zusammenhang mit Schulz. Im Juli 2003 hatte Berlusconi für einen Eklat im Europäischen Parlament gesorgt, als er den damaligen deutschen Europaabgeordneten Schulz als Idealbesetzung für die Rolle eines KZ-Aufsehers vorgeschlagen hatte. Später behauptete er, er habe nur seinen "Humor" unter Beweis stellen wollen.